Heute hab‘ ich quasi ein Ding der Woche für euch. Fans der Sendung „Was gibt es Neues“ wissen was ich damit meine, die anderen können auch mitraten.

Zu gewinnen gibt es nur die Ehre!

Tipp: Es ist blau und aus Plastik. Die Besitzerin schwört, es sei unglaublich praktisch …

 

 

Moderator Franz Grießner wendet sich verschwörerisch an die Schar Kinder, die sich um den Übertragungswagen des ORF versammelt hat. Gerade hat er den Volksschülern demonstriert, was beim Radio ein „Manggei“ ist, nun schickt er sich an, mit ihnen ein Lied zu üben.

Ein besonderes Lied, für eine besondere Weißbacherin, wo Radio Salzburg am 22. Jänner seinen Gemeindetag veranstaltet. „Heute genau vor 50 Jahren ist Marianne Hengl hier geboren“, erzählt er den Kindern. Und die Jubilarin reist extra für den Gemeindetag aus Innsbruck an, denn gefeiert wird mit der Familie erst am Wochenende. Aber natürlich ließ sie sich nicht lange bitten, auch zu diesem Anlass in ihre Heimatgemeinde zu kommen.

„Wollt ihr lieber auf Englisch oder Deutsch singen“, fragt der Franz inzwischen. Man einigt sich auf „Happy Birthday“ und übt ein bisschen, bevor der Stargast endlich eintrifft. Das Geburtstagskind freut sich in ihrer unnachahmlich herzlichen Art riesig, und genießt auch das Ständchen von der Musi. Marianne Hengl lässt keine Gelegenheit aus um zu betonen, wie stolz sie auf ihre Heimat und ihre Familie ist. So wünscht sie sich zum Geburtstag nur Zeit von ihren Geschwistern und deren Familien. Sie genießt gemeinsame Urlaube und Ausflüge, da werden sich die Verwandten wohl einige schöne Touren einfallen lassen.

Josef und Marianne Haitzmann freuten sich sehr auf ihr erstes Kind, aber der Schock nach der Geburt war groß. Das Baby ist behindert, eine Gelenksversteifung an allen vier Gliedmaßen entstellt den Körper. Erst ein halbes Jahr später können die Eltern ihre Tochter nach Hause holen.

„Daheim entdeckte die Familie zu ihrer Freude bald, dass ich kein bisschen unbeholfen oder quengelig war. Nein, ich war quietschvergnügt und munter – ein kleines Mädchen, das neugierig um sich blickte und alles genau beobachtete“, schildert Marianne in ihrer Biografie „Wirbelwind“, einem Titel, der sie sehr treffend beschreibt.

„Meine Eltern haben trotz der vielen Arbeit am Hof und auf dem Feld immer versucht mir viel Zeit zu schenken. Viel Zeit und sehr viel Liebe“, heißt es weiter. Und sie waren vor allem bestrebt, sie nach Möglichkeit zu fördern und zu unterstützen, das hieß mit Beginn des Schulalters eine schwere Entscheidung zu treffen.

Die Kleine wurde ins Elisabethinum in Innsbruck in die Schule geschickt. Für beide Seiten ein schmerzlicher Abschied, aber für die Zukunft von Marianne eine weiser Schritt, denn so wurde aus dem „Dianei“, wie der geliebte Ur-Opa sie nannte, die erfolgreiche Obfrau von dem Verein RollOn Austria, der die Interessen von körper- und mehrfachbehinderten Menschen vertritt. Heute wird im Gasthof Schörhof in Saalfelden groß gefeiert. Alles Gute Marianne!

Wer jetzt noch wissen will was ein Radio Manggei ist – so werden die Felle für die Mikrophone genannt, weil sie laut Franz Grießner ausschauen wie Manggei …

 

 

 

Es freut mich, euch endlich mit „meinem“ Schutzpatron bekannt machen zu dürfen:franz_taube

Am 26. Jänner 1923 wurde der heilige Franz von Sales von Papst Pius XI. zum Patron der Schriftsteller und Journalisten bestimmt, seither hat auch diese Berufsgruppe einen himmlischen Fürsprecher.

Unser wahrlich würdiger Schutzpatron steht für Wahrheit, Objektivität, Unbestechlichkeit, Glaubwürdigkeit, Genauigkeit in der Recherche und für einen guten sprachlichen Stil! Im Gegensatz zu manch anderen Heiligen gibt es bei ihm gute Gründe, warum er für diese Position auserwählt wurde.

Obwohl Bischof von Genf, war er auch als Bestsellerautor erfolgreich: Anfang 1609 erschien sein Buch „Anleitung zum frommen Leben“, im deutschen Sprachraum besser bekannt unter dem Titel „Philotea“. Es findet sich bis heute unter den Top Ten der Bestsellerliste christlicher Weltliteratur. Das Werk enthält konkrete Anweisungen, wie ein Mensch am Arbeitsplatz und in der Familie sein Christsein leben kann.

Der Heilige war ein Vielschreiber, der jede Minute dazu nutzte, seine Gedanken zu Papier zu bringen. Franz von Sales verstand es, schwierige Sachverhalte so zu formulieren, dass sie auch von einfachen Lesern und Zuhörern verstanden wurden. Er verwendete Bilder und Geschichten, Zitate und Gleichnisse, um die Menschen zu fesseln. Wahrlich ein großes Vorbild …

Franz von Sales startete zudem eine zu seiner Zeit einmalige PR Aktion um die von den Calvinern beherrschten Gebiete seiner Diözese wieder für den katholischen Glauben zu gewinnen. Dazu verwendete er als einer der Ersten damals neue Massenmedien, die Druckerpresse und das Flugblatt. Seine Kampagne dauerte etwa zwei Jahre, in denen er rund 85 Flugblätter herausgab.

Er fühlte er sich vor allem der Wahrheit verpflichtet. Das erforderte eine solide Recherchearbeit und tägliches Studium. Er scheute sich auch nicht, Missstände in Politik und Kirche offen beim Namen zu nennen, auch gegenüber Päpsten und Königen, denn „Schweigen hieße zustimmen“. Genauso verabscheute er den durch Halbwahrheiten, Gerüchten und Lügen erzeugten Rufmord und bezeichnete diesen als „Pest der Gesellschaft“. Ein Held!

Die Hauptkrankheit von Journalisten, Stress und Zeitdruck waren ihm leider auch nicht fremd. Er starb daher mit 55 Jahren an einem Schlaganfall. (siehe auch Franz-Sales-Verlag)

 

 

Film ab!

Zur Abwechslung eine Kinoempfehlung im Provinzecho. Betonung auf Kino (nicht Film), nämlich dieses charmante alte Lichtspielhaus in Zell am See, von der unermüdlichen Anny Mayer-Schönberger (85). Gerade erst hat sie in eine neue digitale Anlage viel Geld investiert. Obwohl sie überlegt habe zu schließen, wie sie Kollegin Christa Nothdurfter kürzlich in einem Interview erklärte.

Nach 65 (!) Jahren könnte man es ihr nicht verdenken … Hoffentlich gibt es genug Fans, die froh sind, dass sie weitermacht und sie dabei auch unterstützen. Man würde ihr wünschen, dass sich die Investition bezahlt macht!

Daher sind diePinzgauerin und Kollegin Nothdurfter gleich mit gutem Beispiel vorangegangen und haben sich „Blue Jasmine“ angesehen, einer der stärksten Woody Allen Filme seit langem.

Cate Blanchett spielt darin oscarwürdig die abgewrackte Gattin eines Investmentbetrügers, die sich selbst in den Abgrund manövriert. Für ihre Leistung der tablettensüchtigen Depressiven, die zusehends die Kontrolle über sich und ihre Umwelt verliert, wurde sie als beste Haupt- darstellerin nominiert. Sehenswert!

 

Um das Kinoerlebnis noch zu optimieren, wäre es schön, wenn sich ein Betreiber für das Cafe im Haus finden würde. Ein Plausch in dem Cafe im angesagten Retro Chic der 50er Jahre vor oder nach einer Vorstellung wäre auf jeden Fall ein Gewinn.

Wer muss vor wem mehr Angst haben –

die Unkener vor den Flüchtlingen oder umgekehrt?

Die Stimmung bei der gestrigen Bürgerversammlung war hochexplosiv. Jene 25 Asylwerber, die dort bald in das ehemalige Hotel Alpina einziehen müssen werden wohl kaum willkommen geheißen.

Wie berichtet war geplant, rund 40 Personen in der Unterkunft unterzubringen. Nach ersten Protesten aus der Gemeinde reduzierte das Land die Anzahl vorerst. Bürgermeister Hubert Lohfeyer hatte einen Kompromissvorschlag unterbreitet. Er bot Wohnungen für zwei Familien im Kramerwirt an, das sei eine überschaubare Anzahl, mit der Unken leben könne. Nicht isolieren, sondern integrieren, lautete sein Ansatz. „Die Gemeinde Unken will mit diesem Modellprojekt einen Beitrag leisten“, so Lohfeyer, der betonte, dass diese Variante von den Bürgern begrüßt würde.

LR Martina BertoldLandesrätin Martina Bertold erklärte, warum der Vorschlag nicht angenommen werden könne. Die Quote der unterzubringenden Flüchtlinge wird von Salzburg nicht erfüllt, und das angebotene Quartier in Unken entspricht allen notwendigen Kriterien. Mit welcher Begründung sollte es also abgelehnt werden? Es könne auch keine gerechtere Aufteilung geben, so Bertold, sie müsse nehmen, was ihr angeboten werde. Daher habe Saalfelden mit 16.000 Einwohnern auch nicht mehr als rund 40 Asylwerber.

Christine Enzinger führt diese zwei Unterkünfte seit 2004. Sie betont, sie habe in dieser Zeit noch nie Schwierigkeiten gehabt. Als einzige Anwesende weist sie darauf hin, dass es in dieser Debatte nicht um Integration gehe: „Der Aufenthalt der Leute hier ist temporär. Wenn sie Asyl bekommen gehen sie in die Städte und leben nicht hier am Land. Die anderen dürfen ohnehin nicht in Österreich bleiben“. In diesen zehn Jahren hätten sich erst zwei ihrer Bewohner in Saalfelden niedergelassen.

Konfrontiert mit dem Unmut der Anwesenden forderte sie das Publikum auf: „Es sollen sich auch einmal die melden, die ein Hirn, Herz und eine Seele haben“. Dieser emotionale Aufruf war nicht dazu angetan, die Stimmung zu beruhigen. Gemeldet hat sich niemand.

Auch Hofrat Franz Erwin Eiersebner von der Migrationsstelle des Landes wählte eine unglückliche Formulierung. Er erklärte, dass hauptsächlich Männer ihr Land verlassen, weil für Frauen und Familien die Flucht zu beschwerlich und gefährlich sei. „Es kommen nette Burschen im besten Alter“, so Eiersebner wörtlich. Später fügte er hinzu, er habe damit sagen wollen, dass diese ihr Leben noch vor sich hätten und man ihnen eine Chance geben solle. Da war die Debatte um die Sicherheit der heimischen Frauen schon voll entbrannt.

Die Ängste und Sorgen der Bevölkerung äußerten sich hauptsächlich in dieser Richtung. Ein Anrainer sprach davon, dass er sich nicht mehr traut, seine Kinder allein nach Hause gehen zu lassen, und die Flüchtlinge eine Verschlechterung seiner Lebensqualität bedeuten. Es schien das Publikum wenig zu beeindrucken, dass Gerlinde Hörl von der Caritas über durchwegs positive Erfahrungen mit den Quartieren in Puch, Taxenbach und St. Anton berichtete.

Dass beide Seiten kaum Freude miteinander haben, ist nachvollziehbar. Für Asylwerber ist es nicht lustig, in einem Dorf ohne entsprechende Infrastruktur untergebracht zu sein. Und dass sich die Unkner lieber zahlende Touristen in dem Haus wünschen ist auch verständlich.

Aber muss man deswegen von einer „Schweinerei des Landes“ sprechen? Noch dazu als Gemeindevertreter? Flüchtlinge pauschal als Kriminelle und Vergewaltiger bezeichnen? Den ORF für zu positive Berichterstattung kritisieren? Dem Quartiergeber Geschäftemacherei vorwerfen, nur weil er tut, was die Meisten in seiner Situation tun würden – sein leerstehendes Haus nutzen.

Auch er goß übrigens noch Öl ins Feuer mit der Aussage, seine Frau sei entschieden gegen eine Nutzung im Rotlichtmilieu gewesen …

 

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