Wahlkampf Endphase. Drei Parteien haben mir diese Woche mit Foldern und Geschenken ihre Aufwartung gemacht. Fast so spannend wie am Weltspartag, welche Belohnung es für Geld bzw. Stimme gibt. Die Klassiker Schokolade und Kugelschreiber sind immer willkommen. Außerdem gab’s grünen Honig und rote Kerzen. Auch nicht unpraktisch.

 

Eine Überraschung lieferte Toni Millinger, Bgm. Kandidat vom Team St. Martin.  Er überbrachte eine Flasche mit Wasser aus der Thermalquelle.

Auf dem Etikett steht  sein Namensvorschlag für die Quelle: Maria Richard 

Zur Erklärung heißt es:

 Maria, ist das Symbol für das Kommende und Lebendige

Richard Dürnberger, langjähriger Bürgermeister und Ehrenbürger von St. Martin. Wir ehren mit der Namensgebung sein großes Wirken

Danke Toni, für diese Geste meinen Vater zu ehren. In seiner Heimatgemeinde gibt es bisher noch kein sichtbares Zeichen der Wertschätzung für sein Wirken. Er ist auch kein Ehrenbürger von St. Martin, aber es wurde ihm der Ehrenring der Gemeinde verliehen.

Möglichkeiten der Wertschätzung für sein Wirken gäbe es ja einige … Im Oberpinzgau wurde ihm ein Weg gewidmet. Auch ein schöner Marsch zur Anerkennung seiner Leistungen hätte ihm sicher Freude gemacht.

Aber eine eigene Quelle wäre natürlich einmalig, das hat schon was. Allerdings sind zwei Vornamen doch etwas sperrig, da wäre ich dafür sich auf einen zu konzentrieren. Marienwasser? Klingt nach Lourdes. Richardbrunn? Die ÖVP würde vielleicht Ernstbrunn vorziehen, um Ex-Bgm. Ernst Demel zu ehren. So heißt aber auch ein Ort in Niederösterreich, also eh unpassend…

Unabhängig davon, was aus den Thermenplänen wird – ein Name für die Quelle wäre sicher eine gute Sache. Schließlich soll das Wasser ja auf jeden Fall genutzt werden.

Die Idee ist jedenfalls kreativ, und ohne Wahl- bzw. Parteiwerbung würde ich es schon begrüßen, wenn mein Vater in irgendeiner Form gewürdigt wird…

Im Krieg und in der Liebe sind alle Mittel erlaubt. Sagt man. Im Wahlkampf auch?

In Saalfelden wurden schwere Geschütze aufgefahren. In der Wahlbeilage der Pinzgauer/Salzburger Nachrichten fanden sich ungewöhnlich untergriffige Inserate gegen die Grünen. Man staunte  über die plumpen Sprüche …  Und wunderte sich, wer es in Saalfelden nötig haben könnte, solch üble Taktik anzuwenden?

Siehe da – die Spur führte zur roten Mehrheitspartei …. Bei der Podiumsdiskussion damit konfrontiert erklärte Bgm. Erich Rohrmoser er habe von der Aktion nichts gewusst. Obwohl er dort auch behauptet hatte: „Die Partei bin ich.“ Dass der Anzeigenverkäufer des selbst ernannten Qualitätsblattes auf der Liste der SP kandidiert spielt dabei vermutlich auch keine Rolle.

Die Grünen verfassten folgende Stellungnahme an die Medien:

 Schweres SPÖ-Foul in Saalfelden auf den letzten Wahlkampfmetern

Schmutzige Kampagne durch Anzeigenverkäufer begünstigt

Roter Altvizebürgermeister gründete „Personengemeinschaft für konstruktive Gemeindepolitik“:

Die SPÖ Saalfelden gleitet von der Sachebene ab und spielt in der letzten Wahlkampfwoche ein schweres Foul. In der Sonderbeilage  der Pinzgauer Nachrichten erschienen mehrere Inserate, welche die GRÜNEN Saalfelden als großes Übel darstellen. Zum Beispiel: „Bitte nicht grün wählen in Saalfelden, wenn Sie Fairness & Ehrlichkeit in der Stadtpolitik wollen“.

 Im winzigen Impressum zeichnet eine „Personengemeinschaft für konstruktive Gemeindepolitik, Haid 46“ verantwortlich. An dieser Adresse wohnt Ernst Peßenteiner, der ehemalige Vizebürgermeister der SPÖ Saalfelden.

 Salzmann: „Bis jetzt wurde ein sehr fairer Wahlkampf geführt, betrachtet man die Wahlzeitungen oder auch die Podiumsdiskussion im Nexus. Doch nun verlässt die SPÖ den Boden der Fairness und streut üble Inserate“.

 Eine höchst schiefe Optik ergibt sich auch dadurch, dass Oliver Schuh-Dillinger, der akkurat an der 13. Stelle der SPÖ-Kandidatenliste steht, Medienberater und Anzeigenverkäufer bei den Pinzgauer Nachrichten ist.

 Ohne Zweifel wurde dadurch diese schmutzige Kampagne begünstigt, denn das Angebot der Pinzgauer Nachrichten für diese Wahlbeilage günstige Inserate zu schalten, erging nur an die wahlwerbenden politischen Parteien.

 

Ferdinand Salzmann

Hans Bichler

 

 

„Heute ist der richtige Tag, um seinem Zahnarzt einfach einmal Danke zu sagen!“

Das stammt natürlich nicht von mir, es ist die Erklärung zum heutigen Tag des Zahnarztes. Ja, ich weiß schon, man sollte denen dankbar dafür sein, dass sie sich um unsere Zähne kümmern. Aber die Geräusche! Die Gerüche! Wenn sie mit einem reden wollen, während sie im Mund herumfummeln – schrecklich.

Die Behandlungen durch Bader, ohne Narkose, mag man sich noch weniger vorstellen. Bader waren im Mittelalter Betreiber von Badestuben. Sie behandelten Kranke, die sich keine Ärzte leisten konnten. Der Aufgabenbereich dieser „Ärzte der kleinen Leute“, umfasste Körperpflege und Kosmetik ebenso wie die sich gerade entwickelnde Chirurgie, Zahnmedizin und Augenheilkunde.

Als die Badestuben durch entsprechende Verordnungen zunehmend geschlossen werden mussten, wandelte sich das Berufsbild der Bader, die nun ihre Tätigkeit im Freien oder „fahrend“ ausübten. Durch die im 18. Jahrhundert einsetzende Errichtung von Krankenhäusern auch für Arme und Bedürftige ging die Bedeutung der Bader zurück.

Wir haben heute eigentlich das Privileg, uns von bestens ausgebildeten Profis behandeln zu lassen. Mehr oder weniger kostenlos. Sofern man nicht das Pech hat eine Zahnspange zu benötigen, Implantate, und sämtliche Extras, die von der Krankenkasse nicht übernommen werden. Darum sagen viele Leute inzwischen nicht mehr Danke, sondern Köszi zu ihrem ungarischen Zahnarzt…

Vorsorge spart auf jeden Fall viel Geld und Ärger: Die Zahnfee Laura (4) aus Saalfelden zeigt euch, wie Zähneputzen richtig cool ist und Spaß macht.

 

Vierzig Tage.  

Eine lange Zeit, wenn man auf liebe Gewohnheiten verzichtet. Die Fastenzeit soll an die 40 Tage erinnern, die Jesus fastend und betend in der Wüste verbrachte. Sehr trendy ist, bis Ostern Alkohol und Schokolade vom Speiseplan zu streichen. Vereinzelt hört man sogar von Sexfastern… Da können 40 Tage wohl eine Ewigkeit werden ;-). Auch Autofasten wird immer wieder propagiert, aber im 21. Jhdt. scheinen Social Media das neue Fleisch.

Auf Facebook zu verzichten gilt heute schon heldenhafter, als bis Ostern kein Fleisch zu essen. Das scheint bei Herrn und Frau Österreicher ohnehin kein Thema mehr zu sein. Der Bereitschaft dieses Fastengebot einzuhalten sinkt ebenso wie die Zahl der Katholiken im Land.

Stefan Rass, Metzger in Lofer, spürt während der Fastenzeit keinen Rückgang im Geschäft. Er lacht herzhaft auf die Frage, ob er selber die Fastenzeit einhält. „Natürlich nicht“ meint er belustig.

Die Fastenregeln im Mittelalter erlaubten nur eine Mahlzeit am Tag. Der Verzehr von Fleisch, Milchprodukten, Alkohol und Eiern war verboten. Ganz schön hart! Erst 1486 erlaubte der Papst auch den Verzehr von Milchprodukten in der Fastenzeit. Der heutige Aschermittwoch ist in der katholischen Kirche sogar ein besonders strenger Fast- und Abstinenztag.

Ich habe fast ein schlechtes Gewissen, dass ich mir jetzt die Fastenbrezn von unserem Bäcker schmecken lasse, weil sie so gut sind … :-)

 

 

Fastnacht – früher ein wichtiges Ventil, seinem Unmut freien Lauf zu lassen. Die einzige Gelegenheit, bei der Untere Schichten der Obrigkeit ungestraft die Meinung sagen durften. Davon wurde ausgiebig Gebrauch gemacht, und bis heute sind Politiker sowie politische Skandale beliebtes Ziel des Gespöttes. Als es jedoch nicht länger verboten war über „die da oben“ zu lästern, kamen ab dem 18. Jhdt. zunehmend andere Themen in Mode.

Es war nun in, nicht nur in eine andere Rolle, sondern gleich in eine andere Kultur zu schlüpfen. Andere Völker, andere Sitten lautete das Motto der Zeit. Man verkleidete sich als Chinesen und Indianer, immer noch gängige Sujets bei Faschingsmasken. Männer schlüpfen übrigens viel lieber in Kostüme, anscheinend weil sie während des Jahres weniger Möglichkeit haben sich in verschiedenen Rollen zu präsentieren als Frauen…

Daher ist es wohl auch naheliegend, warum die Herrn der Schöpfung sich im Fasching gern als hübsche Dirndl verkleiden, während wir Frauen ja sowieso das ganze Jahr die Hosen anhaben ;-)