Elterntag?
Hey Väter, ihr seid viel zu bescheiden, das schadet der Wirtschaft. Mit Geschenken um lächerliche 20 Euro lasst ihr euch abspeisen! Mehr seid ihr euren Kindern anscheinend nicht wert? Das scheint noch ein weiter Weg hin zur Emanzipation gegenüber dem Muttertag, für den im Schnitt 30 Euro ausgegeben werden.
Aber immerhin, viel habt ihr schon erreicht, denn in meiner Kindheit war der Vatertag, zumindest im Pinzgau, noch gänzlich unbekannt.
Für die lieben Mamas haben wir Gedichte gelernt und Geschenke gebastelt. Sie waren es ja auch, die damals noch Haushalt und Kinder im Alleingang geschupft haben. In meiner Volksschulklasse war nur die Mutter einer Freundin berufstätig, d. h. sie arbeitete im Geschäft ihres Mannes.
Bei allen anderen spielten die Väter die klassische Rolle als Ernährer. Sie sorgten für das täglich Brot, aber gebacken haben es die Mütter.
Erfreulicherweise sind es heute auch die Väter, die Windeln wechseln und zu Elternsprechtagen gehen. Moderne Väter kümmern sich mehr als je zuvor um ihre Kinder. Besonders engagiert sind sie aber nach wie vor eher am Spielplatz und bei Sonntagsausflügen, wie eine Studie des zuständigen Ministeriums nachweist. Die Knochenarbeit erledigen großteils weiter die Mütter, wenn es um den Spaßfaktor geht, bringen sich die Väter mehr ein.
Nur acht Prozent der Männer nehmen die Möglichkeit der Väterkarenz in Anspruch. Klingt wenig, ist aber eigentlich revolutionär, wenn man bedenkt, dass Männer noch vor einer Generation nicht einmal bei der Geburt ihres Kindes dabei waren. Vielleicht gibt es ja irgendwann so eine Annäherung, dass ein gemeinsamer Elterntag gefeiert werden kann.
Die Wirtschaft hätte damit wahrscheinlich wenig Freude, weil vermutlich dann insgesamt weniger für ein gemeinsames Geschenk ausgegeben würde. Aber die Kinder könnten sich etwas sparen, und bräuchten sich nur an einem Tag speziell um die Eltern kümmen 😉