Bücher in Not
Leon liest gern. Am liebsten Bücher über Fischerei. Alles was mit dem Thema Angeln zu tun hat, begeistert den 10 Jährigen. Seine Mutter interessiert sich für medizinische Fachliteratur und Romane. Die beiden sind Stammkunden in der öffentlichen Bücherei in Saalfelden. Sandra Knaus schätzt das umfangreiche Angebot und lobt den Umstand, dass es permanent aktuelle Literatur gibt.
Eine gut bestückte Bücherei sollte eigentlich ein Segen sein, möchte man meinen. Allerdings – das Bildungszentrum in Saalfelden platzt bekanntlich aus allen Nähten. Um wieder Platz zu schaffen, wurde gerade ein Flohmarkt veranstaltet, wo Sandra Knaus und ihr Sohn Leon einige Bücher für sich entdeckt haben. Sie kritisiert die beengten Verhältnisse. „Ständig wird davon gesprochen, dass die Jugend mehr lesen soll. Dann sollte es der Gemeinde eigentlich wichtig sein, endlich etwas zu unternehmen“, findet die Stammleserin der ersten Stunde.
Die Ausbaupläne für das Bildungszentrum würden derzeit mit der Gemeinde besprochen, erklärt Leiterin Sabine Aschauer Smolik. Die Bücherei feiert dieses Jahr ihr 20 jähriges Bestehen. Angefangen wurde praktisch bei Null, mit 3000 Büchern, der derzeitige Bestand sind rund 22000 Medien. Der Platz wurde damals allerdings für 12000 angelegt. Die Saalfeldner sind glücklicherweise eifrige Leser. Rund 53400 Medien werden pro Jahr entlehnt, sonst müssten die Bücher neben den Regalen gestapelt werden, erklärt das Team. Selbst Doppelregale sind bereits eingezogen worden, mehr geht jetzt ganz offensichtlich nicht mehr. Es braucht eine umfassendere Lösung …
Christine Geisler, Veronika Berner und Roswitha Neudorfer macht die Arbeit trotz der Platznot Spaß. Berner und Neudorfer sind beide sogar schon seit 1994 dabei. Und lesen auch immer noch sehr gern.