Der heutige Siebenschläfertag ist ein Gedenktag für die sieben junge Christen, die sich während der Christenverfolgung in einer Berghöhle nahe Ephesus versteckt hatten. Sie wurden entdeckt und lebendig eingemauert. Der Legende nach starben sie nicht, sondern schliefen genau 195 Jahre lang. Am 27. Juni 446 wurden sie zufällig entdeckt, wachten auf, bezeugten den Glauben an die Auferstehung der Toten und starben wenig später.Sonne_Cartoon_02

Für den Siebenschläfertag gibt es zahlreiche Bauernregeln, denn der Zeitraum um und insbesondere nach dem Siebenschläfertag gilt als wetterbestimmend. Da diese Bauernregel vor der gregoirianischen Kalenderreform entstand, ist der heutige Siebenschläfertag eigentlich der 7. Juli. Statistische Analysen ergaben, dass die Regeln für die erste Juliwoche im süddeutschen Raum in bis zu 80 % der Fälle zutreffen.

  • Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt.
  • Wenn’s am Siebenschläfer regnet, sind wir sieben Wochen mit Regen gesegnet.
  • Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag.
  • Wie’s Wetter am Siebenschläfertag, so der Juli werden mag.
  • Ist der Siebenschläfer nass, regnet’s ohne Unterlass.
  • Werden die sieben Schläfer nass, regnet’s noch lange Fass um Fass.
  • Der Siebenschläferregen, der bringt dem Lande keinen Segen.
  • Scheint am Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne.

Wenn ich beim Fenster rausschaue sehe ich blauen Himmel und Sonnenschein, gute Aussichten für den Sommer!!!

Hinter den Kulissen eines Radio Gemeindetages: Diesmal präsentierte sich mein Heimatort St. Martin den Zuhörern von Radio Salzburg. Neben dem klassischen Rahmenprogramm wie Liederwünsche und Präsentation der Sehenswürdigkeiten spielte hier die Sprache eine Rolle.

Im hiesigen „Camp David“ (in dem winzigen Holzstadl werden streitende Parteien zsammgsetzt bis sie sich wieder lieb haben) wird Mundartdichterin Lisbeth Willeit interviewt. Sie erklärt Redakteurin Eva Brutmann einen typischen Ausdruck, der über das untere Saalachtal hinaus kaum bekannt ist: „wöia“. Ich hab‘ allerdings keine Ahnung, wie man das schreiben könnte, damit die korrekte Aussprache zur Geltung kommt. Eva formuliert etwas das klingt wie „wölla“… Es bezeichnet eine Sache oder eine Person, die „komisch“, seltsam ist. Jedenfalls musste ich schon öfter feststellen, dass es keinen Sinn hat, dieses Wort irgendwo ab Weißbach zu verwenden, weil es dort leider keiner kennt.

Auch beim Ausflug zum Kneippbad spielt der Dialekt eine Rolle. Elisabeth Schmiderer, Obfrau des Kneippvereins erläutert die wohltuende Wirkung des Wassers auf den Organismus. Als geübte langjährige Touristikerin tut sie das in korrektem Hochdeutsch. Das klingt ziemlich spröde und veranlasst Techniker Sepp Siller einzuschreiten. Er unterbricht das Interview, weil es einfach nicht authentisch klingt. Statt sich das Wasser „in den Nacken“ zu streichen, spricht Schmiderer beim nächsten Versuch dann vom Wasser im „Gnagg“ und trifft damit genau den richtigen Ton.

DiePinzgauerin ist oft schwer beeindruckt, wie mühelos manche Menschen frei von der Leber weg gscheite Sachen in ein Mikrophon sagen. Überhaupt live! Als Schreiberling tät sie selber wohl nur wirres Zeug reden. Zum Abschluss wird sie zudem dabei ertappt wie sie sich gedankenlos mit einem pinzgaufremden „Tschüss“ vom ORF Team verabschiedet… Unverzeihlich, ist ihr selber gar nicht aufgefallen. Womöglich kommt das sogar öfter vor? Mea culpa, in diesem Sinne: Pfiat-enk!

P.S.: Habe beim Gemeindetag einen Ausdruck gelernt, der anscheinend eine alte (männliche) Überlieferung aus dem Tennengau ist: unterleibsrabiat! So a wöias Wort 😉

Exklusiv Meldung! Obwohl streng geheim, konnte diePinzgauerin in Erfahrung bringen, dass sich der russische Präsident Putin nach den anstrengenden Terminen in Wien für einen kurzen Erholungsurlaub im Pinzgau aufhält.

Der hohe Gast wurde dabei beobachtet, wie er nur spärlich bekleidet Jagd auf Enten und Fische im Zeller See machte. Wie dem Provinzecho aus verlässlicher Quelle mitgeteilt wurde, arbeiten die Touristiker daher bereits an einer eigens auf den russischen Urlauber zugeschnittenen Benimmfibel. Nach dem durchschlagenden Erfolg der Verhaltensregeln für die Arabischen Gäste ist man zuversichtlich, auch Putin und seinem Gefolge die heimischen Sitten näher bringen zu können.

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Dem Vernehmen nach ist daran gedacht, Putin höflich darauf hinzuweisen, dass ein entblößter Oberkörper in Österreich als Einladung zu sittenwidrigem Handeln gedeutet werden könnte. Um ihn vor allzu aufdringlichen weiblichen Fans zu schützen, wird er im eigenen Interesse gebeten, sich an die hiesige Tradition zu halten und Hemd mit Lederhose zu tragen.

Was das Jagdverhalten betrifft, ist man zuversichtlich, dem Präsident erklären zu können, dass er selbstverständlich seine Waffe ungehindert tragen und benutzen kann. Allerdings wird man ihm höflich beibringen müssen, dass es hier durchaus nicht üblich ist, auf friedliche Schwäne und Enten zu zielen, während sie von deutschen Stammgästen gefüttert werden. Es droht ansonsten unter Umständen eine leichte Verstimmung dieser Klientel.

Praktischerweise kann der Verhaltenskodex auf Deutsch verfasst werden, da der Herr Präsident die Sprache beherrscht. Eventuelle Missverständnisse können daher ausgeschlossen werden. Diese waren ursprünglich bei denen einen oder anderen arabischen Gästen aufgetaucht. Das konnte mit einem Touristenvisum rasch behoben werden, das nur nach dem Besuch eines sechssemestrigen Deutschkurses erteilt wurde.

In diesem Sinne, erholsamen Aufenthalt Herr Zarewitsch!

DSC05899Heute gepflückte Holunderblüten gelten als besonders heilkräftig. Der Johannis- wird daher auch Hollertag genannt. Es ist der „Tag der Heilkräfte“, an dem man die „Johanniskräuter“ (u. a. Margerite, Arnika, Bärlapp, Beifuß, Eisenkraut, Kamille, Klette, Königskerze und Ringelblume) für die Hausapotheke sammelte. Leider spielt das Wetter nicht mit, also heißt es auf die nächste Gelegenheit zu warten.

Der Tag erinnert an die Geburt von Johannes dem Täufer und steht in Verbindung mit der Sommersonnenwende am 21. Juni. Auch zu Johanni wird ein Feuer angezündet, das Johannisfeuers. Damit glaubte man böse Dämonen vertreiben zu können, die Krankheiten hervorrufen oder Viehschaden und missgestaltete Kinder bewirken. Insbesondere sollten auch Hagelschäden abgewehrt werden. Noch bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts sprangen Liebespaare gemeinsam in das Johannisfeuer, was für Liebesglück und Fruchtbarkeit sorgen sollte.

In der Landwirtschaft gilt der 24. Juni als Lostag. Die Sommersonnenwende bedeutet das Ende der sogenannten Schafskälte, damit leitet der Johannistag die Erntesaison ein. Als Bauernregel gilt: „Johanni trocken und warm, macht den Bauern nicht arm.“

 

 

Sunndwendfeuerbrennen – alle Jahre wieder ein nettes Ritual. Der Moment wenn die Feuer entzündet werden ist mindestens so aufregend wie wenn das Christkind kommt. Leider sind Hollerpunsch und am Feuer geröstete Brotscheiben aus der Mode gekommen – in meiner Kindheit ein unverzichtbarer Teil des Vergnügens. Wenn der erste Kübel mit den weißen Blüten angesetzt wurde, war das das eigentliche Startsignal für den Sommer.

Während wir in die Flammen schauen, schwelgen der Nachbar und ich in Erinnerungen, bei ihm liegen die schon etwas weiter zurück. Als Jahrgang 1930 erlebte er seine schönsten Sonnwendfeiern vor dem Krieg. Damals wurde noch mit Böller geschossen, erzählt der Seppi. Dass das auch bei uns Brauch war ist mir neu. In manchen Regionen ist das ja immer noch üblich. „Bei den Bauern wurde Geld für das Schießpulver gesammelt, alle haben etwas dafür hergegeben“, erklärt der Seppi. „Das Schießen war ja noch viel interessanter, als das Feuer“. Nach dem Krieg hätten die Amerikaner das aber nicht mehr erlaubt, so habe sich dieser Brauch aufgehört. Mit den Böller hätten seine Brüder und er auch Hirsche „getratzt“, aber das ist wieder eine andere Geschichte …

Manchen Traditionen braucht man wirklich nicht nachtrauern, ich kann die Böller auch bei Umzügen und Festlichkeiten nicht leiden. Auch die verkohlten Brotscheiben sind kein großer Verlust. Aber um den Hollerpunsch ist es jammerschade ! Heute wir nur noch der Sirup gemacht, aber das ist ja kein Vergleich zum Punsch. Ich weiß, was ihr jetzt denkt – warum macht sie den nicht einfach selber! Hat sie auch, streng nach Überlieferung, aber dann sind alle Flaschen schlutzig geworden! Alle! Das war mein Experiment mit dem Punsch. Sommer wird’s hoffentlich auch so.

Wir sinnieren noch ein bissl, der Nachbar und ich. Dem Seppi möchte man stundenlang zuhören, wenn er von früher erzählt. Ich sollte ihn und seine Abenteuer hier eigentlich öfter zu Wort kommen lassen. Wie er beim Musiausflug keinen Film in der Kamera hatte, oder … Als das Feuer langsam niederbrennt machen wir uns auf den Heimweg. Das heißt ich stolpere heim, der Seppi wird von seinem Enkel „buglkrax“ getragen. Er ist zwar eh topfit, aber für Späße immer zu haben und sicher ist sicher …

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