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Wir schreiben das Jahr 2025 und befinden uns in einem kleinen Dorf in Österarm. Die Gegend war einst als Pinzgau bekannt, aber seit der kürzlich erfolgten umfangreichen Verwaltungsreform ist das ehemalige Österreich nun in West-, Ost-, Süd- und Nordgau eingeteilt. Man erhofft sich dadurch enorme Einsparungsmöglichkeiten. Trotz massiver Proteste der Bevölkerung wurden die rigorosen Pläne umgesetzt. Selbst die wütenden Tiraden von Fritz Nagl, dem Ur-Urenkel der einst legendären Wutoma aus Rauris, konnten daran nichts ändern. Aber im Volk gärt es. Nagl ruft mit Hilfe des Kleinformats zum offenen Widerstand auf.

In Wien, der Hauptstadt des Landes, die sich im Ostgau befindet, ist man sich der brisanten Lage bewusst. In einer eilig einberufenen Krisensitzung berät die Regierung wie man die Situation entschärfen könnte:

Minister A: Ignorieren, die Deppen. Denen drehen wir den Geldhahn zu, dann werden sie schon kuschen.

Minister B: Also Herr Kollege, ein bissl mehr Verständnis bitte für unsere Wählerinnen und Wähler. Sie wissen, ich komme auch aus dem Westen und ..

A: Ja, eben, und warum hast dann deine Leit nit besser im Griff? Da hilft nur noch aushungern sag‘ ich.

B: Aber wir haben doch eh schon alles wegrationalisiert was man …

Sekretär 1: Mit Verlaub meine Herrn, wir wollten doch die Situation beruhigen. Ich schlage vor, wir veranstalten für die Bevölkerung im Westgau zum Nationalfeiertag ein großes Fest und …

Sekretär 2: Genau, bravo. Gute Idee Herr Kollege. Brot und Spiele für’s Volk. Hat schon bei den Römern funktioniert.

Präsident: Bringt jetzt endlich konkrete Vorschläge, ich hab‘ ja nicht ewig Zeit mir wegen dieser Alpenrebellen den Kopf zu zerbrechen!

Minister B: Selbstverständlich, untertänigst Herr Präsident. Als ehemaliger Westgauer kenne ich meine Landsleute sehr gut und schlage vor, wir veranstalten ein zünftiges Bierzelt, wo zu Ehren des Nationalfeiertages die Militärmusik spielt.

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Minister A: Heast bist du so deppat oder verstellst du di nur? Ist dir entgangen, dass dein Vor-Vorgänger die Militärmusik abgeschafft hat. Haben sich damals eh auch ein paar Querulanten ziemlich aufgeregt. Da hat’s ja noch dieses lästige Facebook gegeben, wo immer alle gleich wegen jeder Lappalie einen Shitstorm verursacht haben. Gut dass sich das aufgehört hat, seit der Gründer, dieser Zuckerhut, im Seniorenheim sitzt und nur noch mit seine Betreuer befreundet ist.

B: Ja, ich glaub ich kann mich erinnern. War das der, der dann am Heldenplatz behauptet hat „Die Österreicher können sich trotz der Sparmaßnahmen zu 100 % auf ihr Bundesheer verlassen. Darauf haben sie mein Wort!“ Hab‘ ich in Geschichte gelernt. Der Schmäh war gut, haha.

A: Genau, dass so viel Dummheit nicht weh tut! Der ist dann aber eh recht bald in der Versenkung verschwunden.

Präsident: Egal jetzt, dann muss eben eine andere Blasmusik her, das ist ja nicht so wichtig. Hauptsache sie spielen diesen Rainermarsch und was die Leute halt alles zum schunkeln bringt.

Sekretär 1: Herr Minister, darf ich ihnen kurz erläutern, dass sich die Blasmusikkapellen nach dem Ende der Militärmusik nach und nach alle aufgelöst haben. Hat übrigens zu einem riesigen Aufstand bei den Tourismusbetrieben geführt. Weil sich anscheinend die Gäste beklagt hätten. Da sind damals vielleicht die Folgewirkungen unterschätzt worden.

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Jedenfalls konnten die Kapellen mit der Zeit keine Musiker mehr rekrutieren und haben sich daher andere Betätigungsfelder gesucht. Meines Wissens haben einige umgeschult und sich bei Jodelvereinen und Schuhplattlern integriert.

B: Und was bitte haben Jodler mit dem Nationalfeiertag zu tun? Können sie die Bundeshymne jodeln?

2: Das wäre bestimmt möglich Herr Minister. Ich bin zwar kein Jodelexperte, aber es müsste doch möglich sein ihnen das beizubringen.

A: Seid ihr verrückt! Dann jodeln die womöglich noch „Heimat bist du großer Söhne“, nur weil sie das in der Schule so gelernt haben. Und wir haben wieder den Aufstand dieser lästigen Emanzen. Herrschaftszeiten, da wird sich doch ein passendes Programm gestalten lassen.

B: Eben, sonst könnten wir das Bundesheer ja gleich abschaffen, haha.

1: Ähemm, Herr Minister … hüstel … hmm…

B: Also was ist denn, so spucken sie es schon aus!

1: Das Bundesheer ist ja abgeschafft. Seit 2021. Da war die letzte große Reform quasi.

B: Was reden Sie denn da! Bundesheer abgeschafft. Wie könnte ich denn dann Verteidigungsminister sein?

2: Mit Verlaub, Sie erfüllen selbstverständlich weiterhin staatstragende Aufgaben. Die Draken und Eurofighter wollen bekanntlich verwaltet werden. Und unsere Kasernen konnten zum größten Teil erfolgreich neuen Nutzungen zugeführt werden. Es wäre auf jeden Fall von propagandistischem Vorteil, wenn sie diese Einrichtungen besuchen würden. Die ehemalige Struckerkaserne in Tamsweg haben wir erfolgreich in eine Erdäpfelfarm umgewandelt, und …

1.… die Wallnerkaserne in Saalfelden ist unser Vorzeigemodell. Wir konnten hier einen touristischen Leitbetrieb der Region errichten. Hat sich als ein absoluter Renner entwickelt. Die Anlage wurde so authentisch wie möglich erhalten, der schlichte Stil kommt sehr gut an. Die Leute sind ganz wild darauf, in ehemaligen Soldatenbetten zu übernachten, auch die Verpflegung ist original.

Präsident:Ausgezeichnet! Dann feiern wir dieses Jahr den Nationalfeiertag in Saalfelden mit Erdäpfelsuppe aus Tamsweg. Der Verteidigungsminister darf die Hymne selber singen.

B: Aber Herr Präsident, bei allem Respekt, ich …

Gerald! Wach auf! Du hast schon wieder Alpträume! Beruhige dich, du bist nicht Verteidigungsminister, sondern nur ein Vater in Karenz. Jetzt gib deiner Tochter endlich ihr Fläschchen, sie schreit schon die längste Zeit.

(Die Originalversion des Textes wurde etwas geändert, zur Vorsicht falls das Heer keinen Spaß verstehen sollte …)

Bilanz nach zwei Tagen ohne Facebook. Die süßen Katzenfotos und -filme fehlen mir. Statusmeldungen wie „mir ist fad“, oder „es schneit“, vermisse ich eher weniger.

Vollbildaufzeichnung 26.10.2014 000503.bmpNach einem nervigen Mailverkehr mit einem anonymen Facebookmitarbeiter oder Roboter, was weiß man, schweigt der Moloch.

Ob sie noch prüfen, mich ignorieren, oder Wochenende machen – keine Ahnung.

Am liebsten würde ich einem Netzwerk, das glaubt mich aussperren zu müssen, den Rücken kehren.

Aber ich verwalte ja auch die Seiten vom Bezirksblatt Pinzgau und dem Österreichischen Roten Kreuz, Bezirksstelle Pinzgau. Darauf habe ich derzeit ebenfalls keinen Zugang.

Auch auf meine eigene Facebookseite „Provinzecho“ kann ich nicht zugreifen! Daher hat die findige Pinzgauer zur Not vorübergehend ein neues Profil als „Gudrun Provinzecho“ angelegt. Wer möchte kann mich gerne auf diese Weise kontaktieren.

Von einigen LeserInnen habe ich tatsächlich gehört, dass ihnen nicht bewusst war, dass der Blog ja unabhängig von Facebook existiert. Viele User sind so gewöhnt daran, Fotos, Links, Filme auf Facebook anzuklicken, dass sie gar nicht darauf achten, wo sie dann landen. Ist natürlich praktisch, daher poste ich ja die Beiträge, die ich täglich mache auch auf FB. Aber ich empfehle www.provinzecho.at als Lesezeichen speichern und einfach regelmäßig vorbeischauen. In der Regel gibt es ohnehin täglich einen neuen Beitrag.

Sensationelle News:

diePinzgauerin ist im Journalisten-Olymp!

Bereits zum 2. Mal innerhalb einer Woche von Facebook gesperrt – das fasse ich als Auszeichnung auf!

Da bemüht sich jemand recht hartnäckig, diePinzgauerin und ihre Beiträge los zu werden.

Das hat meines Wissens nicht mal Armin Wolf geschafft, dessen kritische Texte sicher auch nicht auf ungeteilte Freude stoßen.

Facebook wird jetzt meine Identität prüfen. Schließlich könnte ich ja eine durchgeknallte Psychopathin sein. Schlimmer noch, eine grausame Katzenmörderin. Oder versteckt sich gar eine Top Terroristin hinter dem harmlosen Profil einer Provinzbloggerin? Da kann man nicht vorsichtig genug sein.

Die Kommunikation mit euch, meinen Leserinnen und Lesern beschränkt sich vorerst also auf den Blog. Solange Facebook euch nicht sperrt, dafür dass ihr meine unliebsamen Beiträge lest, könnt ihr diese hier natürlich gerne weiterhin liken und teilen.

Ich würde mich freuen, wenn ihr davon ausgiebig Gebrauch macht! Es wäre schön zu sehen, dass nicht nur die Shitstormer aktiv sind, sondern dass auch ein Unterstützungs-Sturm möglich ist.

Gegenseitig wird auch geneideltDaisy schmust zwar gern, aber nicht mit jedem. Die hübsche Dame ist durchaus wählerisch. Es gilt erst ihr Vertrauen zu gewinnen. Wenn man Glück hat und ihr sympathisch ist, gibt es ein Nasenneidei. Dann darf man nur nicht den Fehler machen und ihr den Kopf kraulen, das schätzt sie nämlich gar nicht. Am liebsten mag sie am Hals gestreichelt werden.

DiePinzgauerin versucht sich neuerdings als Alpakaversteherin. Jetzt wo der Winter mit voller Kraft hereinschneit, gilt es vorzusorgen. Okay, ich fahre zwar noch mit Sommerreifen, und die zweite Fenstergarnitur ist auch noch nicht montiert. Aber ich war im neuen Hofladen vom Strasserbauer und hab‘ mich dort mit warmen Socken für meine ewig eisigen Füße eingedeckt.

Am Biohof von Gerhard Wimmer und Monika Aigner leben sieben der ursprünglichen Andenbewohner. Allem Anschein nach scheint es ihnen auch im Pinzgau gut zu gefallen. Die Ausländer haben sich hier gut integriert. Zusätzlich zu ihrem eigenen Stall und Gehege haben sie auch im Hofladen ein eigenes Platzerl. Bestechende Kombination, dadurch hat man Shoppingerlebnis und Streichelzoo in einem.

Die Wolle der Tiere wird als Fülle für Bettdecken verwendet. Socken, Mützen, Schals, Jacken und andere Produkte, die im Hofladen erhältlich sind, stammen aus einem Familienbetrieb in Peru, der die Sachen unter Fair Trade Bedingungen herstellt. „Bedingt durch das Klima in den Anden wirkt die Wolle thermoregulierend. Sie ist außerdem antiallergisch, selbstreinigend und schmutzabweisend“, schwärmt Monika Aigner.

Darum empfiehlt sie mir die Socken nicht zu waschen. Also zumindest nicht nach einmaliger Verwendung, wie man das ja sonst üblicherweise tut. Die meisten von uns zumindest. Ich solle die Dinger nur auslüften, aber nicht waschen, weil sie sich selber reinigen. Erscheint gewöhnungsbedürftig, aber im Selbstversuch habe ich sie bereits drei mal getragen. Bisher hat sich noch niemand beschwert… Damit wären die Socken also nicht nur kuschelig warm, sondern auch praktisch, weil so pflegeleicht.

Aktuelle Vorfälle veranlassen diePinzgauerin sich Gedanken über das Personal der Republik zu machen. Fassen wir zusammen:

1. Eine Ex Justizministerin, die eine eigenwillige Einstellung zur Todesstrafe hat. Wo nicht jeden Freitag gemeuchelt wird, scheint es der stellvertretendenden Generalsekretärin des König Abdulla Zentrums ja gar nicht sooo arg … Die Abaya der saudischen Frauen vergleicht sie mit den Talaren der Richter. Weil beides eh recht bequem. An dieser Stelle des Interviews lacht die Dame herzhaft.

2. Dann ist da noch der ehemalige Finanzminister, der gerade sehr glaubwürdig der interessierten Öffentlichkeit erläutert, dass er eigentlich keine Ahnung von Finanzen hat. Weil zu schön, um sich mit langweiligen Steuervorschriften herumzuschlagen. Muss man doch nicht alles selber wissen, dafür hat man ja Personal. Und eine geschäftstüchtige Ehefrau.

legopolizist

3. Ein Innenminister, der nach Brüssel gewechselt ist, hat es derzeit auch nicht leicht. Da wird dem Hobbylobbyist doch tatsächlich übel genommen, dass er in detektivischer Kleinarbeit einen Bestechungsskandal aufdecken wollte. Als ob er etwas dafür könnte, dass er so ein mieses Englisch spricht, dass er bestimmt missverstanden worden ist.

4. Der aktive Verteidigungsminister bemüht sich konsequent das eigene Amt abzuschaffen. Scheint zumindest kein Sesselkleber der Mann. Da hat sein Vorgänger mehr Herz für’s Heer gezeigt. War ja auch nur ein Zivildiener.

Daraus darf guten Gewissens der Schluss gezogen werden, dass die Rekrutierungsmodelle der Parteien zu wünschen übrig lassen. Es wird gern gemunkelt, nach welchen Kriterien die Posten vergeben werden. Von Burschenschafterbeziehungen, Wirtschaftsbünden, Länderinteressen und Stammtischfreundschaften ist die Rede.

Warum nicht endlich einheitliche Kriterien einführen? Um völlige Unabhängigkeit zu gewährleisten und unschöne Blamagen zu vermeiden schlage ich vor die Kandidaten durch ein neutrales Assessment Center auf Herz und Nieren prüfen zu lassen. Oberstes Prinzip: die in Frage kommende Person darf für den vorgesehenen Posten auf keinen Fall eine adäquate Ausbildung oder berufliche Erfahrung vorweisen.

Ärzte und Ärztinnen, Krankenschwestern, Pfleger und ähnlich verwandte Berufe scheiden als Gesundheitsminister daher automatisch aus. Verkehrsminister darf nur werden, wer noch nie Zug, Bus oder ein anderes öffentliches Verkehrsmittel benutzt hat. Sie sind Lehrerin und wollen Bildungsministerin werden? Keine Chance, weil dann könnten sie womöglich vor Gericht nie glaubhaft erklären sie hätten keine Ahnung vom System Schule gehabt. Und eine Frau als Frauenministerin wäre natürlich ein no go …

 

Mit einem solchen System können eventuell in Zukunft unliebsame Auftritte von Ministern vermieden werden. Altlasten sind natürlich weiterhin tickende Zeitbomben. Was machen eigentlich Herbert „…ich sage es in aller Klarheit“ Haupt und Hubert Gorbach, bekannt durch „The world in Vorarlberg is too small…“?

 

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