Seit fünf Jahren rauchen die Boots der Line Dancer in Saalfelden.
Grund genug ein rauschendes Fest zu feiern. Neben vielen schönen Tanzvorführungen der Gruppe boten die heimischen Cowboys eine umwerfende Einlage in roter Unterwäsche, den Long Johns!
Ungebrochen, trotz Glasknochenkrankheit. So beschreibt sich Zuhal Soyhan, die erste deutsche Fernsehredakteurin im Rollstuhl.
Es braucht Stärke, zugeben zu können, wie schwach man sich oft fühlt. Zuhal Soyhan erzählte bei einem berührenden Treffen mit Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner auch von vielen Momenten des Haderns mit dem Schicksal und wie sie unter ihrer Situation gelitten hat – und manchmal immer noch leidet.
Dennoch bezeichnet sie sich als Glückskind. Es zeugt von ihrem Kämpferwillen, schweren Schicksalsschlägen positive Seiten abgewinnen zu können.
Geboren in der Türkei wurde sie als Kind bei einem Erdbeben verschüttet. Nach ihrer Rettung sind die Eltern nach Deutschland ausgewandert, um der Tochter eine Behandlung der zerschmetterten Knochen zu ermöglichen. Der Glückspilz hat daher nicht nur ein Erdbeben überlebt, sondern verdankt diesem dramatischen Erlebnis die Diagnose ihrer Krankheit. „Es war das Beste was mir passieren konnte, denn in der Türkei hätte ich keine Möglichkeiten gehabt“, ist Soyhan überzeugt.
Es folgten drei Jahre im Krankenhaus, unzählige Operationen, zehn Jahre in einem Heim und mehr als 100 Knochenbrüche. Viele davon hat sie trotz höllischer Schmerzen verheimlicht, um ihrem Umfeld nicht ständig zur Last zu fallen. Gerlinde Kaltenbrunner ist über diese Schilderung erschüttert. Sie hat sich trotz ihrer riskanten Unternehmungen noch nie etwas gebrochen. Auch wenn sie selber oft an ihre Schmerzgrenzen geht, passiert das freiwillig. Als gelernte Krankenschwester findet sie es unfassbar, dass Soyhan ihre Brüche nicht behandelt hat. Wie hält man das aus? „Man lernt mit den Schmerzen umzugehen“, lautet die trockene Erklärung.
Mit 18 hat die Kämpferin nur den Hauptschulabschluss und ständig gehört „das kannst du nicht, das sollst du nicht“. Das war ihr zu wenig, sie träumte von einem selbstbestimmten Leben. Heute hat sie mehr als das erreicht. Eine Karriere als Journalistin gemacht und den Mann fürs Leben gefunden. Wie hat sie das geschafft? „Meine Motivation war die Unabhängigkeit. Die Schicksalsschläge waren ein Antrieb für mich. Ich bin der Meinung, das Leben wurde mir geschenkt, und ich muss etwas daraus machen.“
Sie sei ein dankbarer Mensch. Viele Jahre sei sie sehr einsam gewesen. Dreifach diskriminiert habe man nicht viele Freunde. Türkin, behindert und eine Frau – schwierige Voraussetzungen. „Frau zu sein war dabei das geringste Problem“, scherzt die Kämpferin. Als Kind habe sie die Diskriminierung als Ausländerin schlimmer empfunden, inzwischen fühle sie sich als Behinderte mehr ausgegrenzt.
Im Rollstuhl, ein Meter dreißig groß, Glasknochenkrankheit. Sie habe sich nie Illusionen gemacht, je einen Mann „abzukriegen“. Seit einem Jahr ist sie mit Axel verheiratet. „Ein Geschenk“, sagt sie. „Zuhal hat mein Leben bunter gemacht“, sagt er. Beide wirken herrlich verliebt. Zweifel gibt es immer noch. „Ich kann keine Kinder bekommen, was kann ich einem Partner bieten“, diese Sorgen beschäftigen Zuhal Soyan, obwohl ihr Mann ihr viel Kraft gibt. „Alex ist mein Achttausender“, verrät sie ihrer Gesprächspartnerin und dem Publikum.
Jene Frau, die bereits alle Achttausender Gipfel erklommen hat, war oft damit konfrontiert, für größenwahnsinnig zu gelten. Wichtig sei für sie gewesen ihr Ziel nie aus den Augen zu verlieren. „Der Glaube an sich selbst spielt eine große Rolle“, erklärt die laut Profil beste Bergsteigerin der Welt. Sie musste sich als Frau in einer Männerwelt behaupten und wurde erst nach ihrem ersten 8000er von den Kollegen akzeptiert.
Ein Scheitern am Berg gibt es für sie nicht, auch wenn sie das Ziel nicht erreicht hat. „Ich bin zufrieden, wenn ich gesund zurückgekommen bin“, schildert sie ihre Einstellung zu ihren Unternehmungen. Sie ist viel mit ihrem Mann Ralf unterwegs. Einen Partner, der ihre Leidenschaft für die Berge nicht teilt könnte sie sich nicht vorstellen. „Das würde wohl nicht funktionieren“. Das Paar hat eine Abmachung getroffen, wonach jeder für sich alleine bestimmt, wann der Zeitpunkt zum Umkehren gekommen ist. Das sei ein schwieriger Moment, so Kaltenbrunner. Aber es sei vereinbart sich nicht gegenseitig zu beeinflussen, daher gäbe es keine Diskussionen.
Beide Frauen haben viel in ihrem Leben erreicht und sind zu Recht stolz darauf. Die Eine ist die erste und einzige Frau, die alle vierzehn Achttausender ohne künstlichen Sauerstoff bestiegen hat. Die Andere ist die erste und einzige Fernsehmoderatorin im Rollstuhl. Die sieht das auch kritisch: „Ich will nicht immer in Allem die Erste im Rollstuhl sein. Warum schaffen es nicht andere auch?“ Das sei durchaus eine Frage der gesellschaftlichen Strukturen, findet Soyhan, denn das System mache es schwer sich durchzusetzen und es gäbe auch keine ausreichenden Förderungen.
„Dabei steckt so viel Potential in allen Menschen“, sind sich die zwei Grenzgängerinnen einig.
Das Gipfelgespräch „Der Wille versetzt Berge“, wurde von RollOn Austria initiiert.
Nehmen wir an, Person xy lebt im Pinzgau und hasst Berge. Hasst sie nicht nur sondern findet sie beängstigend.
Zugegeben, schwierige Vorstellung, aber so was soll vorkommen. Den mentalen Kampf gegen die Berge zu gewinnen, dient Coach Thomas Wörz als Beispiel zur Verdeutlichung seiner Methode.
Ein Umzug ist nicht möglich, die Situation kann also nicht geändert werden. Es müsse daher die Einstellung geändert werden, so Wörz.
Um dieses Ziel zu erreichen, stellt er der Person verschiedene Aufgaben. Recherchen über das Tal sollen die Neugierde anfachen. Wie sind die Gletscher entstanden, wie wurden die Wege erschlossen etc. Darauf folgt die Berge zu zeichnen und zu fotografieren, dann Steine von Wanderungen mitzubringen – und schließlich habe sich der Widerstand aufgelöst.
Sagt der Psychotherapeut, Sportwissenschaftler und Mental Coach.
Umgesetzt auf die Welt des Sports bedeutet das, den Konkurrent gelassen zu betrachten und sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
„Wer permanent vermeidet, die tiefe Schlucht zu überwinden, und sie immer weiter umgeht, dessen Angst wird immer größer“, warnt Wörz. Störfaktoren wie Wetter, Material, Konkurrenz kosten die Sportler unnötig Energie, das führe zu ständiger Anspannung.
Er verrät dem Publikum in der Mittelschule Saalfelden, das seinen Vortrag über „Mentale Fitness“ regelrecht gestürmt hat, quasi ein Patentrezept.
„Lachen ist das beste Mentaltraining“.
Lächeln macht locker, das predigt er auch seinem Schützling Marlies Schild. Der Weg zu Spitzenleistungen führt demnach über den Spiegel. Täglich vor einen Spiegel stellen und sich anlächeln – bewirkt vielleicht keine Wunder, aber zumindest mehr Entspannung und damit mehr oder bessere Leistung. Glaubt man dem Coach.
Zur Veranschaulichung führt er dem Publikum verschiedene Variante des Lachens vor und lädt die Zuhörer zum gemeinsamen Lachyoga ein.
„Ihre Tagesverfassung muss weder ein Zufallsprodukt, noch ein vorgegebenes Schicksal sein. Stimmung, Einstellung und Gefühle sind durch richtiges mentales Training aktiv beeinflussbar“, ist der Vortragende überzeugt.
Prolog: DiePinzgauerin will einen Blick hinter Theaterkulissen werfen und bei einer Probe dabei sein. Verabredet mit der ihr nicht bekannten Obfrau der Theatergruppe Maishofen, Christine Plaickner, einen Termin. Kommt zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort, trifft eine nette junge Dame, man begrüßt sich: „Hallo, Christine“, „Freut mich, Gudrun“. Man lächelt freundlich, schaut sich in die Augen, etwas fragend, abwartend. „Bist du die neue Tänzerin“, will Christine schließlich wissen. Es hat etwas gedauert, bis das Missverständnis geklärt werden konnte. Ich war zu früh dran, und die Line Dancer von Maishofen noch am Üben … Sorry, zum Tanzen bin ich wenig geeignet, aber danke für das Angebot :-)
„Mehr schreien, lauter“, ertönt die Anweisung von Regisseurin Kathi Hollaus. „Das muss viel theatralischer werden“, zeigt sie sich mit einer Performance noch unzufrieden. Sie muss an diesem Abend noch öfter ins Geschehen eingreifen. Immer wieder fordert sie dazu auf eine Szene zu wiederholen oder eine andere Version auszuprobieren, bis sie zufrieden ist.
Die Proben zu dem neuen Stück „Die verzwickte Erbschaft“ haben begonnen. Noch stehen die Laiendarsteller mit dem Textbuch auf der Bühne und sind häufig auf die Hilfe von Souffleuse Christine Plaickner angewiesen. Es gibt noch keine Kulisse, aber was Ablauf und Kleidung betrifft, orientiert man sich so gut wie möglich an der tatsächlichen Aufführung. Wer für seine Rolle Stöckelschuhe braucht, trägt diese auch bereits bei der Probe.
„Man geht ja ganz anders mit Schlapfen oder Absätzen, das muss man üben. Auch wer laut Drehbuch einen Schnaps ausschenkt, muss diese Handlung bei der Probe bereits genau so machen. Das muss bei der Aufführung automatisch passieren, damit man dann nicht plötzlich erst die Gläser suchen muss“, erklärt Obfrau Christine Plaickner.
Sie hat die Theatergruppe gemeinsam mit Martina Dankl 1998 gegründet. Entstanden sei die Idee nach einer Aufführung mit der Landjugend. Was damals als einmalige Aktion gedacht war, ist so gut angekommen, dass spontan die Theatergruppe ins Leben gerufen wurde. Einige der Mitglieder der ersten Stunde sind auch heute noch dabei.
Ein besonders aktiver Geist ist Ernst Möschl, der nicht nur seit damals mitspielt, sondern als Tischler eine besonders wichtige Rolle einnimmt. Er ist auch für die Requisiten zuständig und sorgt damit für die passenden Kulissen zu den jeweiligen Stücken. Diesmal steht er als Vitus der Nachbar auf der Bühne und jammert glaubwürdig „In meinem Alter braucht man noch jemand fürs Herz und nicht nur für den Kochtopf“. Ob er damit Erfolg hat wird natürlich nicht verraten. Eva Maria Hörl und Karin Trinkl spielen Halbschwestern und sind die begehrten Erbinnen, auf die es alle abgesehen haben.
Die Arbeit mit Laien sei viel einfacher als mit Profis, betont die Regisseurin, denn die würden sich auch etwas sagen lassen. „Die Gruppe hat in den letzten Jahren viel dazugelernt. Gerade was Mimik und Schauspiel betrifft, haben sie sich stark verbessert“, lobt sie ihre Schützlinge. Die wiederum sind sehr froh um ihre Anweisungen, auch wenn sie manchmal streng erscheint. Sie wissen ihre professionellen Tipps zu schätzen, und setzen sie auch um.
Abschließend zeigt sich die Regisseurin daher sehr zufrieden mit dem Team: „Da war heute schon viel Schönes dabei, lobt sie das Ensemble.
Das Lustspiel wird von Do 24. bis So 27. Oktober, jeweils um 20 Uhr im Gasthof zur Post, in Maishofen aufgeführt.
„Ihr sitzt so faul da, dabei sind das tanzbare Nummern“, brummelt Heli Punzenberger scherzhaft mit seinem Publikum im Kunsthaus Nexus in Saalfelden. Das lässt sich lieber von den würzigen musikalischen Spezialitäten berieseln, die der Sänger und Gitarrist mit seinem Partner Herbert Berger (Saxophone, Klarinette, Flöte, Keyboards) auftischt.
„Herbs & Spices, World Travel Music Stories“ nennt sich die „Speisekarte“ dieses Abends – das Duo erzählt Reiseerlebnisse in musikalischer Form. Eindrücke von Reisen, Impulse anderer Kulturen fließen in ihren persönlichen Stil ein. Das ewig aktuelle „Throw away broken pieces of yesterdays life“ von Jimi Hendrix in einer speziellen Duo Version und Facetten des Blues (Duke Ellington) standen ebenso am Programm wie ein Brasilianisches Medley.
Auf Einladung des Kulturvereins Vaust war das Duo schon öfter in Saalfelden und versprach wieder zu kommen. Vielleicht mit dem Projekt, das im Gespräch ist – Anekdoten aus einem Musikerleben …
Diese Webseite verwendet Cookies Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Webseite an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie Ihnen bereitgestellt haben oder die im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben.
Datenschutz Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.
Unbedingt notwendige Cookies Unbedingt notwendige Cookies sollten jederzeit aktiviert sein, damit wir deine Einstellungen für die Cookie-Einstellungen speichern können.
Marketing & Statistik Diese Website verwendet Google Analytics, um anonyme Informationen wie die Anzahl der Besucher der Website und die beliebtesten Seiten zu sammeln. Diesen Cookie aktiviert zu lassen, hilft uns, unsere Website zu verbessern.
Google Tag Manager Dies ist ein Tag-Management-System. Über den Google Tag Manager können Tags zentral über eine Benutzeroberfläche eingebunden werden. Tags sind kleine Codeabschnitte, die Aktivitätenverfolgen können. Über den Google Tag Manager werden Scriptcodes anderer Tools eingebunden. Der Tag Manager ermöglicht es zu steuern, wann ein bestimmtes Tag ausgelöst wird.