Der charakteristische Knall beim Schnalzen wird durch einen Richtungswechsel der Peitsche ausgelöst, das Hanfseil erreicht dabei Schallgeschwindigkeit. Das ist für manche Anfänger eine Überwindungssache. Johanna Bichler, seit kurzem Mitglied der Jungschnalzer Saalfelden, trainiert die Technik fleißig in ihrer Gruppe. Außer ihr sind nur Burschen dabei, schnalzende Mädchen sind noch ziemlich rar im Pinzgau.
Schnalzen diente unseren Vorfahren in der heute schier unvorstellbaren handylosen Zeit zur Kommunikation. Auf entlegenen Almen war es ein Mittel zur Verständigung unter den Sennern. Das Goaßlschnalzen ist ein alter Brauch, dessen Name sich von der Peitsche, der „Goaßl“, ableitet. Die Fuhrleute haben in unterschiedlichen Tonfolgen mit ihren Peitschen geknallt, um sich voneinander zu unterscheiden. So entstanden im Laufe der Zeit regelrechte Erkennungsmelodien, der einzelnen Fuhrwerke.
Die Schnalzergruppen treten heute nicht nur bei Festen und Brauchtumsveranstaltungen auf, sie messen sich auch bei Bewerben. Dabei sind allerdings nach wie vor keine Schnalzerinnen erlaubt. Sie dürfen lediglich als Aufputz mitschnalzen, sich aber beim Wettkampf nicht mit den Burschen messen.
Auch Christina, Andrea und Annabelle, Schnalzerinnen aus Taxenbach, dürfen zwar mit der Gruppe ausrücken, aber nicht am Bewerb teilnehmen.
Warum konnte mir bisher niemand schlüssig erklären. Außer dass die Schnalzerwelt noch ziemlich konservativ ist, und hier einige ältere Männer die Entscheidungshoheit haben.