Der stolze Rossinger

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Dieses Bild von meinem Nachbar Seppi entstand zu seinem 90. Geburtstag am 20. Februar. Es war gar nicht so einfach das Foto zu machen. Nicht etwa wegen der Pferde, dem Wetter oder weil der Seppi nach einem Sturz immerhin eine schwere Knieoperation hinter sich hat. Nein, der passende Hut wurde nicht gefunden. Garderobe, Stube, Stall – alles abgesucht, kein Hut.
Das heißt es standen zwar einige Hüte zur Auswahl, aber anscheinend war keiner der richtige. Es schien zwar keinen Grund zu geben warum die nicht für’s Foto taugen, aber der Seppi war auf der Suche nach einem ganz bestimmten Hut. Als er schließlich unter einer achtlos abgelegten Jacke auftauchte, war auch klar warum:  Dieser Hut hat mehrere Abzeichen drauf, darum war es meinem Nachbarn so wichtig, genau diesen aufzusetzen.  Leider sieht man sie auf dem Foto aber ohnehin nicht. Read more…

Verwaistes Weihnachten

Es war einmal …

… der 24. Dezember 2015, etwa um 6 Uhr abends. Der Weihnachts-Scrooge hatte es sich gemütlich gemacht. Er freute sich, dass die Menschen es gerade besonders stressig hatten, während er, der Weihnachts-Verweigerer, sich einen ruhigen Abend mit seinem Lieblings-Familienmitglied, dem treuen Kater machen konnte.

Eigentlich ist der Protagonist dieser Geschichte gar kein richtiger Scrooge, so wie der berühmte Geizhals von Charles Dickens. Das nicht. Er ist kein grantiger, habgieriger Mann, der Weihnachten hasst, weil er so gefühllos und geizig ist. Im Gegenteil, unseren Refusenik macht Weihnachten immer traurig, darum will er es nicht  feiern. Read more…

Widerspenstige Biester

Zwei kritische Models begutachten die Aufnahmen …

„Gefangen im Profitsystem“, lautet meine aktuelle Story im Bezirksblatt. Durch die Prügelvideos vom Gelände des Schlachthofs in Bergheim aufgerüttelt, habe ich recherchiert, wie Pinzgauer Bauern die unrentablen männlichen Kälber „entsorgen“. Siehe http://www.meinbezirk.at/zell-am-see/chronik/gefangen-im-profitsystem-d1207934.html Read more…

Unschuldiger Täter

BDSC06886ehaglich rollt sich Geronimo auf dem Bürosessel in eine gemütliche Position. Es gibt bequemere Plätze in seinem neuen Heim, kuschelige Polster und Höhlen, extra für Katzen. Aber er fühlt sich auf diesem Sessel wohl. Dem Mensch ist das nicht recht, das spürt er. Nicht dass er nur deswegen hier liegen würde, das wäre kindisch. Aber es erfüllt ihn mit Genugtuung, wenn der Mensch aufgibt, ihn weglocken zu wollen, und sich zum Schreiben an den Küchentisch setzt. Read more…

Leben in Noten

1954, als Ernst Lottermoser mit seinen 14 Jahren das erste Mal mit der Lender Orts- und Werksmusikkapelle ausrückte, war Österreich noch ein völlig anderes Land als heute. Vom Zeiten Weltkrieg gezeichnet, arm, und noch unter dem Einfluss der Besatzungsmächte.

Dem Bauernsohn aus Goldegg war nur eins wichtig, er wollte zur Musi. In seiner Heimatgemeinde hatte sich die Musikkapelle in Ermangelung eines Dirigenten aufgelöst. Also heuerte Ernst Lottermoser in Lend an.

Die Kapelle bestand nach dem Krieg nur mehr aus 11 Musikern, war aber bis 1954 wieder auf 30 Mitglieder gewachsen. Ein Jahr zuvor hatte man das erste Cäciliakonzert gespielt. Der Bursche wurde aufgenommen und fand bei den Lendern seine zweite Heimat. 60 Jahre lang. Read more…