Palm-Kater

Palmwedel

„Ein Gschau muss er haben.“

Die Rede ist vom perfekten Palmbuschn. Der braucht streng nach Überlieferung sieben verschiedene „Zutaten“:Palmbuschen RK-119

  1. Palmkatzerl
  2. Haselnußstecken
  3. Eiben
  4. Thujen
  5. Wacholder
  6. Stechpalmen
  7. Buchs

Aber das Wichtigste überhaupt, ist der professionelle Binder. Weil wer das Handwerk nicht beherrscht, dessen Buschn wird vor dem strengen Auge Gottes womöglich keine Gnade finden. Vor den prüfenden Blicken von Peter Weißbacher jedenfalls ganz bestimmt nicht.

Der Rettungssanitäter bindet mit einem Team von HelferInnen die Palmbuschen für den traditionellen Ostermarkt des Roten Kreuzes. Niemand geringerer als Mundartdichter Max Faistauer hat ihn in diese Kunst eingeweiht. Der Peter hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Brauch weiter zu führen. Und zwar genau so, wie er es von der älteren Generation übernommen hat. Auch wenn das eine sehr aufwändige und mühsame Technik ist. „Ich bin ja kein Schwindler“, protestiert er empört auf die Frage, ob man nicht doch die eine oder andere Machart vereinfachen könnte.

Und es besteht erhebliche VerletzungsgefahrVor allem das Zuschneiden der Weidengerten ist nämlich nicht nur sehr viel Arbeit, das heißt eine richtige Schinderei eigentlich, sondern dabei fließt auch regelmäßig Blut. „Das ist nicht tragisch, wir sind ja beim Roten Kreuz“, scherzt Peter, der sich auch heuer wieder ordentlich geschnitten hat. Schlimm nur, wenn es sich mit Verband nicht mehr weiter arbeiten lässt. Weil für die Gerten für rund 100 Buschn geht sehr viel Zeit auf.

Das Gemeine an der Arbeit ist nämlich, wenn man abrutscht und sich verschnitzt. Dann war nicht nur die ganze Arbeit umsonst, auch die Gerte kann dann nicht mehr verwendet werden. Die sind aber rar, weil natürlich braucht es gute, mindestens 2 Meter lange Gerten, die man um den Steckn wickeln kann. „Mehr als 20 Gerten schaffe ich nicht, dann muss ich es lassen“, sagt sogar der Peter.Das wäre das Musterbeispiel

Spätestens an diesem Punkt kommt einem ahnungslosen neutralen Beobachter der Gedanke: „Warum tut man sich das an?“ Oder „Warum macht man sich das Leben als Buschnmann nicht doch ein bissl leichter?“ Eine Frage, die man dem Peter besser nicht stellt, weil wie gesagt – er ist ja kein Schwindler. Bast oder sonstiges ketzerisches Material kommt bestimmt nicht in Frage. Der Palmbuschn wird gemacht, wie das die Vorfahren schon getan haben. Nur – das ist noch ein langer Weg, wir stehen erst am Anfang …

Ist die Gerte erfolgreich geschnitzt, wird sie eingeweicht, um sie biegsamer zu machen. Dann wird das vorbereitete Grünzeug zusammengestellt und an den Haselnußstecken gebunden. Die Sträucher werden aus heimischen Gärten zusammengeschnorrt. Der Peter hat seine Quellen, wo er sich freundlicherweise immer wieder bedienen darf. Die Katzerl mussten wegen dem milden Winter heuer bereits im Februar geerntet werden.

Jetzt kommt die nächste heikle Phase: dieses konische Gebilde muss nun so mit der Gerte umwickelt werden, dass es nicht nur schön ausschaut, sondern auch hält. Gut hält. Ist gar nicht so einfach und ein bissl Nervensache. Obwohl, im Vergleich zum Schnitzen…

Ist bis hierher alles gut gegangen, gilt es nur noch die bunten Seidenbänder anzubringen, und fertig ist der Buschn. Nur ein Buschn wohlgemerkt. Mindestens hundert werden gebunden! Kein Wunder also, dass sich der Organisator zwei Wochen Urlaub genommen hat, für die Vorbereitungen. Mehrere Tage lang arbeiten die Helfer zusammen, damit alles pünktlich für den Ostermarkt fertig wird.

Der wird bereits seit 20 Jahren vom Roten Kreuz veranstaltet. Das ist im Pinzgau eine einzigartige Tradition, auf die man in der Dienstelle St. Martin entsprechend stolz ist und sie in bewährter Weise fortführen wird. Das Geld aus dem Erlös kommt dem eigenen Team zugute.

Wer gern so einen Palmbuschen erwerben will, sollte sich am Samstag rechtzeitig in der Rot Kreuz Garage einfinden. Die Dinger gehen weg wie die warmen Semmeln… Und besser ungefrühstückt erscheinen, denn es gibt wie immer Selbstgemachtes von den Bäuerinnen. Eine riesige Auswahl an Kuchen, Brot, Käse usw. erwartet die Besucher. Wer trotzdem noch Hunger hat, kann sich erstmals auch mit Leberkässemmerl stärken.

Schöne Bräuche gilt es zu unterstützen. Das Rote Kreuz sowieso. In diesem Sinne hoffe ich wir sehen uns alle morgen beim Palmeinkauf.

 

 

Aprilscherz

Als Aprilscherz bezeichnet man den Brauch, am 1. April seine Mitmenschen hereinzulegen. Durch mehr oder weniger originelle erfundene oder verfälschte Geschichten, auf die der Betroffene hereinfallen soll, macht man sich auf dessen Kosten seinen Spaß.

Aprilscherze sind in den meisten europäischen Ländern üblich, verbürgt sind sie bereits seit dem 16. Jahrhundert. Erstmals überliefert ist die Redensart „in den April schicken“ in Deutschland 1618 in Bayern. In Grimms Deutschem Wörterbuch von 1854 ist bereits der Aprillsnarr verzeichnet, aber noch nicht die Rede vom Aprilscherz. Mit den europäischen Auswanderern gelangte diese Tradition auch nach Nordamerika.

Wieso ausgerechnet der 1. April zum Scherztag wurde, ist nicht bekannt. Gesichert scheint, dass es schon im Volksglauben der Antike viele angebliche Unglückstage gab, zu denen neben Freitag den 13. auch der 1. April zählte.

 

(Dank an Life Radio)

Es lebe die Enthaltsamkeit

Vierzig Tage.

Eine lange Zeit, wenn man auf liebe Gewohnheiten verzichtet. Die Fastenzeit soll an die 40 Tage erinnern, die Jesus fastend und betend in der Wüste verbrachte. Sehr trendy ist, bis Ostern Alkohol und Schokolade vom Speiseplan zu streichen. Vereinzelt hört man sogar von Sexfastern… Da können 40 Tage wohl eine Ewigkeit werden ;-). Auch Autofasten wird immer wieder propagiert, aber im 21. Jhdt. scheinen Social Media das neue Fleisch.

Auf Facebook zu verzichten gilt heute schon heldenhafter, als bis Ostern kein Fleisch zu essen. Das scheint bei Herrn und Frau Österreicher ohnehin kein Thema mehr zu sein. Der Bereitschaft dieses Fastengebot einzuhalten sinkt ebenso wie die Zahl der Katholiken im Land.

Stefan Rass, Metzger in Lofer, spürt während der Fastenzeit keinen Rückgang im Geschäft. Er lacht herzhaft auf die Frage, ob er selber die Fastenzeit einhält. „Natürlich nicht“ meint er belustig.

Die Fastenregeln im Mittelalter erlaubten nur eine Mahlzeit am Tag. Der Verzehr von Fleisch, Milchprodukten, Alkohol und Eiern war verboten. Ganz schön hart! Erst 1486 erlaubte der Papst auch den Verzehr von Milchprodukten in der Fastenzeit. Der heutige Aschermittwoch ist in der katholischen Kirche sogar ein besonders strenger Fast- und Abstinenztag.

Ich habe fast ein schlechtes Gewissen, dass ich mir jetzt die Fastenbrezn von unserem Bäcker schmecken lasse, weil sie so gut sind … 🙂

 

 

Stadt voller Narren ☺

Fastnacht – früher ein wichtiges Ventil, seinem Unmut freien Lauf zu lassen. Die einzige Gelegenheit, bei der Untere Schichten der Obrigkeit ungestraft die Meinung sagen durften. Davon wurde ausgiebig Gebrauch gemacht, und bis heute sind Politiker sowie politische Skandale beliebtes Ziel des Gespöttes. Als es jedoch nicht länger verboten war über „die da oben“ zu lästern, kamen ab dem 18. Jhdt. zunehmend andere Themen in Mode.

Es war nunin, nicht nur in eine andere Rolle, sondern gleich in eine andere Kultur zu schlüpfen. Andere Völker, andere Sitten lautete das Motto der Zeit. Man verkleidete sich als Chinesen und Indianer, immer noch gängige Sujets bei Faschingsmasken. Männer schlüpfen übrigens viel lieber in Kostüme, anscheinend weil sie während des Jahres weniger Möglichkeit haben sich in verschiedenen Rollen zu präsentieren als Frauen…

Daher ist es wohl auch naheliegend, warum die Herrn der Schöpfung sich im Fasching gern als hübsche Dirndl verkleiden, während wir Frauen ja sowieso das ganze Jahr die Hosen anhaben 😉

 

 

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