Würzige Kräuter

„Viel zu schade um getrocknet und verbrannt zu werden“, mag sich diese fürwitzige Kuh gedacht haben. Alle Jahre wieder zu Maria Himmelfahrt präsentiere ich gern meine Lieblingskuh, die hier auf der Kallbrunnalm so frech durchs Fenster schaut. Angelockt von den saftigen Kräuterbuschn, die gerade geweiht worden waren.

Einer jener Schnappschüsse, wie er nur selten gelingt. Ich sitze gerade einen Tisch weiter gemütlich bei meinen Kasnocken, als ich plötzlich sehe, wie die Kuh neugierig durch’s Fenster kommt und einen Angriff auf die Kräuterbuschn wagt …

Sieben verschiedene Kräuter werden am sog. Hohen Frautag zu einem Kräuterbuschn gebunden. Dieser dient zum Schutz von Haus und Hof, sowie der menschlichen Gesundheit. Hintergrund dieser Tradition ist die Legende, dass bei der Öffnung von Marias Grab nicht ihr Leichnam, sondern Blüten und Kräuter gefunden wurden.

Von den Sennern und Sennerinnen auf der Kallbrunnalm bei Weißbach wird diese Tradition besonders hoch gehalten.

Jedes Jahr am 15. August findet hier eine schöne Almmesse mit Kräuterweihe statt.

Nasser Umzug

33 Jahre Hinterglemmer Bauernmarkt …

…aber so schiach war das Wetter beim traditionellen Festumzug bisher noch nie. Darüber waren sich Publikum und Teilnehmer einig. Gekommen sind sie trotzdem.

„Keine der angemeldeten Gruppen hat abgesagt“, lobte Sprecher Bartl Gensbichler und brachte trotz der widrigen Bedingungen Humor in die nasse Veranstaltung.  Der Regen war so heftig, dass  der Bartl selbst in seinem geschützten Holzunterstand nass wurde.

Auch diePinzgauerin ließ sich von dem Sauwetter nicht abhalten, aber die Fotoausbeute ist dadurch natürlich beeinträchtigt. Kamera schützen und fotografieren ist schwierig …

Hoffe euch gefallen die Impressionen von den tapferen  Schnalzergruppen, der Trachtenmusikkapelle Saalbach Hinterglemm, den Glemmer Schützen, Trachtenfrauen und anderen Brauchtumsgruppen trotzdem …

 

Vom raufen und ranggeln

 

Von Sonne und blauem Himmel, bis strömendem Regen. Von riesiger Freude bis totaler Enttäuschung. Von Wut und Ärger bis Stolz und Anerkennung. Das war der Hundstoa 2014. Spannend, urig, aufregend – Emotion pur! Das zieht Besucher und Ranggler jedes Jahr immer wieder hinauf, wie schon unsere Vorfahren seit dem 14. Jahrhundert. Der Kampf um den Hagmoar in dieser Arena macht süchtig… 

Hollertag

DSC05899Heute gepflückte Holunderblüten gelten als besonders heilkräftig. Der Johannis- wird daher auch Hollertag genannt. Es ist der „Tag der Heilkräfte“, an dem man die „Johanniskräuter“ (u. a. Margerite, Arnika, Bärlapp, Beifuß, Eisenkraut, Kamille, Klette, Königskerze und Ringelblume) für die Hausapotheke sammelte. Leider spielt das Wetter nicht mit, also heißt es auf die nächste Gelegenheit zu warten.

Der Tag erinnert an die Geburt von Johannes dem Täufer und steht in Verbindung mit der Sommersonnenwende am 21. Juni. Auch zu Johanni wird ein Feuer angezündet, das  Johannisfeuers. Damit glaubte man  böse Dämonen vertreiben zu können, die Krankheiten hervorrufen oder Viehschaden und missgestaltete Kinder bewirken. Insbesondere sollten auch Hagelschäden abgewehrt werden. Noch bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts sprangen Liebespaare gemeinsam in das Johannisfeuer, was für Liebesglück und  Fruchtbarkeit sorgen sollte.

In der Landwirtschaft gilt der 24. Juni als Lostag. Die Sommersonnenwende bedeutet das Ende der sogenannten Schafskälte,  damit leitet der Johannistag die Erntesaison ein.  Als Bauernregel gilt: „Johanni trocken und warm, macht den Bauern nicht arm.“

 

 

Sunnwend + Hollerpunsch

Sunndwendfeuerbrennen – alle Jahre wieder ein nettes Ritual. Der Moment wenn die Feuer entzündet werden ist mindestens so aufregend wie wenn das Christkind kommt. Leider sind Hollerpunsch und am Feuer geröstete Brotscheiben aus der Mode gekommen – in meiner Kindheit ein unverzichtbarer Teil des Vergnügens. Wenn der erste Kübel mit den weißen Blüten angesetzt wurde, war das das eigentliche Startsignal für den Sommer.

Während wir in die Flammen schauen, schwelgen der Nachbar und ich in Erinnerungen, bei ihm liegen die schon etwas weiter zurück. Als Jahrgang 1930 erlebte er seine schönsten Sonnwendfeiern vor dem Krieg. Damals wurde noch mit Böller geschossen, erzählt der Seppi. Dass das auch bei uns Brauch war ist mir neu. In manchen Regionen ist das ja immer noch üblich.  „Bei den Bauern wurde Geld für das Schießpulver gesammelt,  alle haben etwas dafür hergegeben“, erklärt der Seppi. „Das Schießen war ja noch viel interessanter, als das Feuer“.  Nach dem Krieg hätten die Amerikaner das aber nicht mehr erlaubt, so habe sich dieser Brauch aufgehört. Mit den Böller hätten seine Brüder und er auch Hirsche „getratzt“, aber das ist wieder eine andere Geschichte …

Manchen Traditionen braucht man wirklich nicht nachtrauern, ich kann die Böller auch bei Umzügen und Festlichkeiten nicht leiden. Auch die verkohlten Brotscheiben sind kein großer Verlust. Aber um den Hollerpunsch ist es jammerschade ! Heute wir nur noch der Sirup gemacht, aber das ist ja kein Vergleich zum Punsch. Ich weiß, was ihr jetzt denkt –  warum macht sie den nicht einfach selber! Hat sie auch, streng nach Überlieferung, aber dann sind alle Flaschen schlutzig geworden! Alle!  Das war mein Experiment mit dem Punsch. Sommer wird’s hoffentlich auch so.

Wir sinnieren noch ein bissl, der Nachbar und ich. Dem Seppi möchte man stundenlang zuhören, wenn er von früher erzählt. Ich sollte ihn und seine Abenteuer hier eigentlich öfter zu Wort kommen lassen. Wie er beim Musiausflug keinen Film in der Kamera hatte,  oder … Als das Feuer langsam niederbrennt machen wir uns auf den Heimweg. Das heißt ich stolpere heim, der Seppi wird von seinem Enkel „buglkrax“ getragen. Er ist zwar eh topfit, aber für Späße immer zu haben und sicher ist sicher …

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