Eis & Schnee herzerwärmend!
Als „syrischen George Clooney“ habe ich einst Salim Chreiki in einer Reportage über das Flüchtlingsheim in Unken bezeichnet.
Das war im Mai 2014 nach einem Besuch in dem ehemaligen Hotel Alpina, dessen Umwandlung in eine Unterkunft für Asylwerber auf heftigen Widerstand gestoßen ist.
Dort habe ich Salim kennengelernt, der erst vor kurzem von Syrien nach Österreich geflohen war. In seiner Heimat sei er ein angesehener Schauspieler gewesen, erzählte er mir. Für so eine Behauptung verlangen die Asylbehören aussagekräftige Beweise. Ich zweifelte keine Sekunde an seinen Angaben (siehe http://www.provinzecho.at/2014/05/22/florianiprinzip/).
Bei der Premiere von der „Schneekönigin“ habe ich mich vom Talent des Neo-Pinzgauers überzeugen können. Ich freue mich sehr für ihn, dass er beim Theater ecce eine Chance bekommen hat, vor Publikum zu spielen. Er war sichtlich gerührt von den standing ovations.
Noch schöner als der berufliche Erfolg ist allerdings der Umstand, dass es vor kurzem gelungen ist, seine Frau und seinen Sohn nach Österreich zu holen.
Auch einige andere der beeindruckenden Mitglieder des Ensembles wurden hier im Provinzecho bereits vorgestellt. Darunter auch Alex Dick, Klient der Lebenshilfe Saalfelden, der den Kommerzienrat verkörpert. Viele Rollen hat er bereits gespielt, nicht alle haben ihm behagt, aber dieser unterkühlte Kommerzienrat, der mit allen Mitteln Rosen kaufen will, die im Winter blühen, ist ihm auf den Leib geschrieben. (siehe auch http://www.provinzecho.at/2014/12/03/das-naechste-mal-komm-ich-mit-downsyndrom-zur-welt/#more-8490). Den polnischen Schauspieler Jurek Milewski durften wir im Pinzgau bereits als großartigen Soldat Schwejk bewundern. Diesmal hat er einen witzigen Auftritt als Rabe.
Statt Herzen in Eisklumpen zu verwandeln, wie im Märchen beschrieben, bezaubert die „Schneekönigin“ das Publikum mit einem Feuerwerk der Sinne. Dieses Stück für Kinder von 0 bis 100 Jahren ist ein echtes Erlebnis. Ich würde ihm wünschen, dass die 5000 aufgelegten Karten weggehen wie die warmen Semmeln. Liebe PinzgauerInnen! Unbedingt anschauen! Morgen ist die nächste Vorstellung, jeweils Do, Sa und So um 17.30 Uhr, noch bis 1. März.
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