Schlenkerwoche

Lebendiges Brauchtum – diePinzgauerin wandelt um Maria Lichtmess auf den Spuren ihrer Vorfahren:

Die Tage um Lichtmess waren früher eine Art „Urlaub“ für Knechte und Mägde. Am 2. Februar endete das bäuerliche Arbeitsjahr. Wenn nötig wurde jetzt der Platz gewechselt, oder der Verbleib am Hof per Handschlag verlängert. Dienstverträge, Mindestlöhne, Kranken- versicherungen oder Urlaubsansprüche waren noch unbekannt. Die einzigen arbeitsfreien Tage nach Lichtmess wurden für Verwandtenbesuche oder den Wechsel „das Schlenkern“ genutzt.

Am 3. Februar wurde dann meist mit dem spärlichen Hab und Gut gesiedelt. Das fand in der Regel in einer Truhe oder Kiste Platz, der Tag wurde daher auch Truhentag genannt. Das neue Arbeitsjahr begann bereits wieder am 5. Februar.

Mit Hab‘ und Gut bin ich zwar nicht gesiedelt, aber ich hab‘ meinen Arbeitsplatz daheim in St. Martin jetzt gegen einen Schreibtisch im Büro des Bezirksblatts in Schüttdorf getauscht. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Aussicht auf das Kitzsteinhorn ist grandios, Zentralheizung (!), cooles Dienst-Iphone. Nicht zu vergessen, im Gegensatz zu den Vorfahren und der Selbständigkeit – bezahlter Urlaub!

DSC09275Aber: Der Kater beschwert sich, weil ich kaum noch zu Hause bin. Außerdem schreibe ich jetzt nicht mehr für den Saalachboten, d.h. es gibt keine Monatsmäuse und Monatsbären mehr!

Vielleicht kann ich das bärige Konzept ja für das Bezirksblatt übernehmen 😉

Also Achtung, wenn diePinzgauerin in Zukunft auf der Jagd nach dem Wochenbär unterwegs ist 🙂

Außerdem wird mir jetzt wohl weniger Zeit für das ProvinzEcho bleiben, das ist natürlich schlimm. Ich hoffe ihr verzeiht mir, aber für ein fixes Gehalt wird die unabhängigste Journalistin schwach… vor allem wenn sie neuerdings einen unersättlichen Esser mehr zu versorgen hat!

Pinzgauer ZeitungsleserInnen werden sich also an diesen Anblick im Bezirksblatt gewöhnen dürfen/können/müssen.

Für Online-LeserInnen werde ich hier weiterhin als Bloggerin mein Unwesen treiben, und aus dem aufregenden Leben einer Provinzjournalistin Bericht erstatten.

Sollte sich das in Zukunft wenig interessant und berichtenswert gestalten, weil ich nur noch im Büro im Einsatz bin, kann ich aus dem ProvinzEcho ja ein KatzenEcho machen. Ein Blog über den bravsten Lauser der Welt, das müsste doch eigentlich gut ankommen …

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