Sicher im Gelände
Samstag 8 Uhr morgens in Uttendorf, Treffpunkt Parkplatz. Es schüttet. Einige Teilnehmer des Skitourenkurses warten bereits. Im strömenden Regen. Peter Polednak aus Thalgau scherzt, dass man wohl auch bei schlechtem Wetter etwas lernen könne. Mag sein, aber ich bin trotzdem froh, dass ich nur als Presse anwesend bin und mit der Gruppe nicht auf den Berg muss 😉
In Kooperation mit den Bezirksblättern veranstaltet skitourenwinter.at Sicherheitstage für Tourengeher. Peter hat sich angemeldet, weil er sich als Flachländler im hochalpinen Gelände nicht auskennt. Er will gefährliche Situationen richtig einschätzen lernen. Die Zellerin Iris Ferbus hat einen Heimvorteil und war auch schon am Großvenediger, hat aber keine Erfahrung mit der Beurteilung von Schneeverhältnissen und Gefahrenlagen. In einer brenzligen Situation beim Skitourengehen war sie bisher noch nie, will aber gewappnet sein. „Ich bin vorsichtig und gehe nur in der Gruppe, aber ich will mich selber auskennen“, erklärt Ferbus.
Es ist eine bunte Gruppe, sie sich für den zweitägigen Kurs zusammengefunden hat.
Anfänger und Fortgeschrittene sind dabei, die das Know How lernen wollen um Risiken zu minimieren. Ernst Moreau aus Saalfelden hat eine Ausrüstung, könnte aber im Ernstfall nicht damit umgehen.
„Die Lawinengefahr ist bei diesem Sport immer präsent. Mit der passenden Ausrüstung und den entsprechenden Kenntnissen kann das Risiko reduziert werden“, erklärt Veranstalter Kreidl.
Die staatlich geprüften Bergführer Christoph Krahbichler und Georg Leitner vermitteln den Teilnehmern Grundkenntnisse der Lawinenkunde und den Umgang mit Suchgerät, Schaufel und Sonde. Ihr Ziel ist es, den Sportlern beizubringen das worst case Szenario zu vermeiden und wenn es zu einem Unglück kommt, die Überlebenschancen zu erhöhen. „In der Lawine Stöcke loslassen und Schwimmbewegungen machen. Wenn möglich die Hände vors Gesicht halten und einen Hohlraum schaffen,“ empfiehlt Leitner. Wichtig ist umdrehen, wenn die Lage kritisch wird. Besser noch, daheim bleiben, wenn die Schneeverhältnisse zu riskant sind.
Nuna, der sibirische Husky geht übrigens auch gern ins Gelände. Aber er ist kein Lawinenhund und könnte die Sportler im Ernstfall nicht suchen. Besser ist es, man weiß sich und seinen Bergkameraden selber zu helfen. Denn Verschüttete haben nur in der ersten Viertelstunde noch hohe Überlebenschancen.
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