Am Sonntag ruhen?
Das legendäre Kaufhaus Millinger. Einst der einzige Nahversorger im Ort. Dann eine Fundgrube für Raritäten wie Stofftaschentücher.
Jetzt für immer geschlossen.
Früher war das Geschäft auch am Sonntag nach der Messe geöffnet. Für jene Bergbauern, die nur einmal in der Woche ins Dorf kommen konnten. In die Kirche, zum Millinger und zum Wirt.
Dann kam der Fortschritt. Der brachte eine Straße zu den Bauern am Hirschbichl. Der brachte Touristen und viele Veränderungen. Das Kaufhaus Millinger im Zentrum von St. Martin ist Geschichte. Dafür gibt es jetzt drei Supermärkte in Lofer.
Hier kann man auch an Sonn- und Feiertagen einkaufen gehen. Obwohl, oder vielleicht gerade weil die Kunden heute sehr mobil sind. Warum eigentlich nicht auch in der Nacht? Rund um die Uhr shoppen wäre sicher gefragt!
Bei VerkäuferInnen scheint das weniger der Fall zu sein, wie eine nicht-repräsentative Umfrage für das Bezirksblatt ergab:
Unabhängig von der Frage der Sinn- bzw. Wirtschaftlichkeit des Themas stellt sich die Bloggerin die Frage nach den Auswirkungen auf die Gesellschaft. Ist uns bewusst, was wir dem Zeitgeist opfern?
Denkanstoß zum Dreikönigstag: Wer soll z. B. in Zukunft noch die Aufführungen der Tresterer und Perchtengruppen besuchen, wenn die einen arbeiten müssen und die anderen schoppen wollen?
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