Fuck Cancer!
Der Krebs hat mir Kurt Kuch sympathisch gemacht. Der News Journalist schien mir immer eine Spur zu arrogant, zu eitel, zu reißerisch.
Seit April kämpft der Aufdecker nicht mehr mit den Sümpfen der heimischen Innenpolitik, sondern mit der Diagnose Lungenkrebs. Das tut er sehr öffentlich und persönlich. Und wird nicht müde „Fuck Cancer“ zu schrei (b) en. In den Sozialen Netzwerken lässt er Freunde und Follower an seiner Erkrankung teilhaben.
Aktueller Eintrag:
„Harte Nacht gewesen.
Irgendetwas passt überhaupt nicht, daher gibt es jetzt eine CT.“
Durch diesen persönlichen, offenen Umgang mit der Krankheit leidet und kämpft man mit ihm. Die Unterstützung auf Twitter und Facebook motiviere ihn, sagt Kuch.
Nach einem ausführlichen Beitrag in der ORF Sendung Thema widmet sich auch das aktuelle News seinem Kampf gegen den Krebs. Darin schildert der ehemals starke Raucher sehr bewegend, wie er die Diagnose erhalten und sofort den Kampf aufgenommen hat. „Ich empfinde Krebs als Krieg. Und ich will ihn besiegen“.
Man wünscht es ihm von Herzen! Findet es bewundernswert, wie Kurt Kuch mit seiner Krankheit umgeht und sich für die Kampagne „Don’t smoke“ einsetzt. (www.dontsmoke.at)
Ein Journalistenkollege hat dieses Interview anders interpretiert. Peter Rabl twitterte:
Wie zynisch muss man sein, um die Appelle eines lungenkranken Mannes als „Sozialporno zwecks Auflage“ zu bezeichnen?
Ich war nie ein Fan von News. Weil trotz manch guter Aufdeckerstory doch ziemlicher Boulevard mit unnötig intimen Blicken durchs Schlüsselloch.
Aber erstens ist Sozialporno völlig daneben, und zweitens: selbst wenn das Magazin mit der Erkrankung ihres StV. Chefredakteurs die Auflage steigern wollte, sag‘ ich Bravo!
Kurt Kuch macht nicht nur sich und anderen Kranken Mut. Er sagt in dem Interview, wenn ein Einziger durch ihn aufhört zu rauchen, betrachte er das als Erfolg für seinen Einsatz! Das verdient Respekt und die größtmögliche Aufmerksamkeit.
Ich hab‘ mir extra drei Ausgaben gekauft um die Auflage zu steigern, obwohl ich den Artikel bereits online gelesen habe!
Nach zahlreichen noch zynischeren Kommentaren ist Rabl übrigens zur folgenden Einsicht gekommen:
Nach 30 Jahren Berufserfahrung, ein journalistisches Armutszeugnis der Sonderklasse. Imho (in my humble opinion)
Alles Gute für Kurt Kuch und seinen Kampf! Möge er die Schlacht gewinnen.
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