Der Kettenheilige
Der heilige Leonhard, im Volksmund auch „Bauernherrgott“ genannt, soll durch sein Gebet auf wundersame Weise die Ketten vieler Gefangenen gesprengt haben und wird daher auch als „Kettenheiliger“ bezeichnet. Im Laufe der Zeit wurde diese Kette zunehmend als Viehkette interpretiert. Das trug dazu bei, dass der Heilige Leonhard auch als Patron der landwirtschaftlichen Tiere, und insbesondere der Pferde verehrt wird.
An seinem Namenstag am 6. November finden in Österreich und Bayern traditionell Leonhardiritte mit Pferdesegnung statt. Auch in Leogang wird dieser Tag groß gefeiert, denn die Pfarrkirche ist dem Heiligen geweiht. In der Erzdiözese Salzburg ist es die einzige Kirche, die noch mit einer eisernen Kette umspannt ist.
Neben einem feierlichen Festgottesdienst bildet der prächtige Festumzug den Höhepunkt, an dem auch zahlreiche Vereine der umliegenden Gemeinden teilnehmen. Im Mittelpunkt des Interesses stand dieses Jahr aber nicht der Darsteller des Heiligen Leonhard, sondern die Heilige Barbara.
Als Schutzpatronin der Bergleute spielt sie ebenfalls eine wichtige Rolle für die Bergbaugemeinde. Sie wurde dieses Jahr mit einem neuen Umhang ausgestattet und trug eine kostbare neue Krone. Das Prunkstück mit filigranen Klosterarbeiten wurde von Elisabeth Mayerhofer hergestellt.
Musikkapelle, Schnalzer, Knappen, Kutschen und Reiter machten den Umzug zu einem schönen Erlebnis für die zahlreichen Zuschauer.
Teilnehmer und Publikum halten die Tradition ihres Leonarditages aufrecht, auch wenn es heute zunehmend schwerer fällt, sich an einem regulären Wochentag frei zu nehmen. Traditionell findet an diesem Tag in Leogang auch ein großer Jahrmarkt statt und nach dem Umzug wird noch gemütlich beim Glühweinstand der Veranstalter des Vereins „Anno 1900“ gefeiert.
Comments
Comments are closed.