Amtliches Kauderwelsch
„Katzen bringen sich selber durch.“
Glaubt also der schlaue Fuchs, seines Zeichens Pinzgauer Amtstierarzt. Recht hat er! Aber sich durchbringenmüssen ist halt weit entfernt von einem tiergerechten Dasein. Abgesehen davon, dass auch Katzen andere Bedürfnisse haben, als ab und zu eine Maus oder einen Vogel zu erwischen, sind herumstreunende verwahrloste Katzen nicht gerade gern gesehen. Sollte ein Amtstierarzt doch eigentlich wissen, möchte man meinen.
Aber die Tierschützer fordern ohnehin kein Katzenheim, sondern ein Tierheim, für alle (Haus) Tiere in Not. Im Pinzgau sieht Fuchs jedenfalls keinen akuten Bedarf für ein Tierheim. Die ressortzuständige LH-StV. Astrid Rössler übrigens auch nicht. Denn die meisten Fundtiere würden im Flachgau und im Tennengau abgegeben. Das erscheint eigentlich wenig überraschend, da es Innergebirg keine Stelle gibt, wo Fundtiere abgegeben werden könnten! Der Amtstierarzt scheint aber ohnehin keine Freude damit zu haben, dass Tiere abgegeben werden, denn überall wo das der Fall sei „käme es zu Tieransammlungen“.
Derzeit gibt es nur drei Verwahrstellen, die nicht mehr als eine Notlösung sind. Engagierte private Tierschützer stoßen an ihre Aufnahmegrenzen. Und versuchen jetzt mit einer Petition Druck zu machen. Wo Tiere hauptsächlich nach ihrem (finanziellen) Nutzen betrachtet werden scheint das wenig populär. Darum darf natürlich in dem Artikel auch der Hinweis nicht fehlen, dass es im Pinzgau auch Kritik an den Tierschützern gäbe: „Diese würden sehr forsch auftreten, Tiere manchesmal einfach mitnehmen und versuchen, Leute einzuschüchtern“.
Wer diese Kritik wo äußert wird nicht angeführt. Das ist meist ein Hinweis darauf, dass der Autor den eigenen Stammtisch zitiert. Ein forscher Auftritt erscheint mir noch nicht beanstandenswert. Jede Gruppe, die etwas erreichen will, und sich für ihre Ziele einsetzt, wird von der Gegenseite vermutlich als zu fordernd wahrgenommen. Raucher haben mit Nichtraucher Sheriffs auch ihre liebe Not. Aber ob die Tierschützer sympathisch sind oder nicht, spielt in der Debatte keine Rolle. Fuchs hält sie übrigens interessanterweise für wichtig, „um die Kosten in den Griff zu bekommen“. Objektiv betrachtet haben sich auch die Tiere Innergebirg ein würdiges Dasein verdient. Das ist sicher nicht in „einem Holzschuppen von irgendwem“, wie der bereits mehrfach zitierte Amtstierarzt anführte.
Zur Petition:
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