Rupertiausrückung
Das waren noch Zeiten, als Ruperti noch ein richtiger Feiertag war, und das Erntedankfest am 24. September, dem Namenstag des Heiligen gefeiert werden konnte. In vielen Gemeinden wird es inzwischen am darauffolgenden Sonntag gefeiert. Hätte ja sonst niemand mehr Zeit zum Ausrücken.
Das Schöne an diesen traditionellen Veranstaltungen ist, dass sich im Laufe der Jahre eigentlich wenig verändert. Naja, in St. Martin wurde seit meiner Kindheit die Route des Umzugs geändert.
Damals musste noch die Bundesstraße überquert werden, darum stand dort immer die Polizei um den Verkehr aufzuhalten. Wäre heute wohl nicht mehr möglich, denn für solche Einsätze haben die kein Personal mehr. Die Autofahrer hätten dafür sicher kein Verständnis mehr, können ja nicht mal mehr mitten im Ortszentrum warten.
Auffallend ist auch, dass es immer weniger Volksschulkinder gibt. Nur noch drei Mädels in ihren weißen Erstkommunionkleidern waren dabei. Das sind traditionell die Polsterlträgerinnen, eine Ehre, die mir auch schon zuteil geworden ist. Die Aufregung damals! Heute nicht anders. Frau tragen, das wollte ich dann schon nicht mehr. Als Ministrantin hatte man zu der Zeit noch keine Chance, und bei der Musi haben sie auch keine Mädchen genommen.
Wie überhaupt jahrelang eine gewisse Ratlosigkeit herrschte, bei welcher Gruppe man mitgehen sollte. Letztes Jahr hab‘ ich mich mit dem Röcklgwand meiner Mutter dann erstmals den Trachtenfrauen angeschlossen. Dieses Jahr hat mich das Rote Kreuz abgeworben. Hätte zwar nicht gedacht, dass ich jemals in meinem Leben eine Uniform tragen würde. Aber ehrlich, ist um einiges bequemer als die Tracht. Dass diePinzgauerin nächstes Jahr bei den Kameraden mitmarschieren wird ist vorerst nur ein Gerücht. Die Verhandlungen laufen … 😉
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