Rostiges Hobby
Bis zuletzt war der grĂŒne Steyr Traktor in der Landwirtschaft im Einsatz. Bei Georg Obersamer darf er nun seinen Lebensabend verbringen. „Der war Schrott, wie ich ihn bekommen habe“, erzĂ€hlt der Schlosser aus Taxenbach.
Nach einer Generalsanierung lĂ€uft das gute StĂŒck wieder wie geschmiert. Und ist sogar Glocknertauglich! Zumindest hat er seinen Besitzer bei der Traktor WM noch nie im Stich gelassen. 13,6 km/h fahren die Oldtimer im Durchschnitt, „wenn ich ihm gut zurede macht er 15,5“, scherzt Obersamer.
Der Bastler besitzt noch etliche andere Oldtimer, darunter Autos, MotorrĂ€der und auch ein altes Haus. Ein rostiges Hobby, wie er es nennt. „Wenn man diesen Virus hat, wird man ihn nicht mehr los und steht nur noch auf so altes Graffl“.
Mindestens 500 Teilnehmer der WM dĂŒrfte dieser Virus auch befallen haben. Manche legen fĂŒr die Anreise Hunderte Kilometer mit ihren Fahrzeugen zurĂŒck, bei jeder Witterung, denn „AnhĂ€nger sind fĂŒr Warmduscher“, wie es die Oldtimer Freunde aus Schwimmbach in Niederbayern ausdrĂŒcken. Sie sind jedes Jahr dabei und nehmen dafĂŒr auch 300 Kilometer Anfahrt in Kauf.
Heimvorteil hat die Familie Holzer aus Gries. Die 16 JĂ€hrige Lisa hat gerade den FĂŒhrerschein gemacht und war dieses Jahr zum ersten Mal mit einem eigenen Traktor unterwegs. Bis jetzt ist sie bei den Eltern mitgefahren, und hat bereits viel Erfahrung gesammelt. Auch bei Schneesturm im Schianzug war sie schon dabei. Auch die Habichte aus Taxenbach sind jedes Jahr dabei. „Wir sind nicht die Schnellsten, aber dafĂŒr ‚aushaltig'“, erzĂ€hlt Obfrau KĂ€the Holzer. Sie ist fĂŒr die organisatorischen Aufgaben des Oldtimer Clubs zustĂ€ndig, die mĂ€nnlichen Mitglieder erledigen die Reparaturarbeiten. Wer sind die besseren Fahrer? Gewonnen hat ein Mann … aber was sagt das schon aus đ
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