Wieder dahoam
Almabtrieb. Jedes Jahr wieder ein besonderes Erlebnis.
Früher, da habe ich selber noch mitgeholfen, die Kühe von unserer Alm zu holen. Eine beschwerliche und nicht ungefährliche Angelegenheit. Der Weg führt an einigen abschüssigen Stellen vorbei, wo es immer wieder zu Unfällen gekommen ist. Weil diese sturen Tiere natürlich gern ausscheren wollen. Und wenn eine davonspringt in ihrem Übermut, müssen die anderen hinterher. Und schon ist man mitten in der Krise! Welcher läuft man nach, oder soll man sie in Ruhe lassen und hoffen, dass sie eh wieder kommen? Aber da vorne, da ist gleich eine blöde Stelle…
Da die Alm nicht durch eine Straße erschlossen ist, wird sie heute nicht mehr bewirtschaftet. Die Tiere werden nicht mehr aufgekranzt, sondern ungeschmückt heimgetrieben. Daher gehe ich selber so gern zuschauen, wenn die Bauern heimkommen, die diesen Brauch noch pflegen. Bauernherbst sei Dank befindet man sich dabei inzwischen in Gesellschaft von Tausenden Touristen, die oft nur für diesen einen Tag busseweise von weit herreisen.
Eigentlich hat heute niemand damit gerechnet, aber das Wetter hat perfekt gepasst und in und um St. Martin war kein fahrzeug- und menschenfreier Platz mehr zu finden. Der Lippn- und Götschnbauer sind von der Loferer Alm heimgekommen. Dieser Weg ist zwar nicht gefährlich, aber anstrengend. Die Erschöpfung ist den Treibern und Tieren anzusehen. Der Trubel bei ihrer Ankunft in St. Martin war schon fast beängstigend, aber die Kühe sind mit stoischer Ruhe durch den Ort getrabt. Die wissen wahrscheinlich, dass sie es bald überstanden haben. Immer wieder so schön anzuschauen. Finde ich. Hoffe ihr auch!
Comments
Comments are closed.