In the bushes …
Barney Flaherty ist der erste Held, der bei Wind und Wetter dafür gesorgt hat, dass die Leute ihre News bekommen. Am 4. September 1833 wurde der erst Zehnjährige als erster Paper Boy eingestellt. Er hat sich auf eine Anzeige der New York Sun gemeldet. Die einzige Bedingung für die Einstellung war anscheinend „that he was able to throw a newspaper into the bushes“ (Irish Central).
Scheint heute auch noch so zu sein. Meine Zeitung landet zwar nicht „in the bushes“, aber regelmäßig im nassen Gras. Nun ja, wollen wir heute, am Tag der Zeitungsträger nicht über sie jammern, sondern ihr hartes Los hervorkehren. Flaherty und seine Kollegen waren Unternehmer. Die Zeitungen die sie verteilten, mussten sie selber kaufen. Jene Ausgaben, die sie nicht los brachten, konnten dem Verlag nicht retourniert werden. Trotzdem stellte dieser Job oft die einzige Einnahmensquelle vieler obdachloser Kinder dar.
Heute richtet sich die Bezahlung nach der Menge der auszuliefernden Zeitungen. Ist aber auch nicht rosig. Vor allem wenn man bedenkt, dass laut Vorgabe der Verlage die Zeitungen bis sechs Uhr zugestellt sein sollen. Im harten Pinzgauer Alltag keine leichte Aufgabe. Ich habe einmal eine Woche eine Austrägerin begleitet. Also ehrlich, „Morgenstund hat Gold im Mund“? Kann ich nicht bestätigen. Habt ihr schon mal bedacht, was man sich alles merken muss? Abgesehen davon, dass man jede Adresse kennen sollte, muss man genau wissen, wer welche Zeitung nur am Wochenende bekommt, oder nur Do und Sa etc. Dann wollen die Leute wieder ein Probeabo, oder die Sonntagszeitung auch dazu …
In diesem Sinne – auch Zeitungsausträger sind nur Menschen. Obwohl ich gestehen muss, eine nasse Zeitung in der Früh, also das geht echt nicht lieber paper boy!
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