Die Käsesahne is a Topfn
Die Bildungsministerin hat das Thema Österreichischaufgegriffen. Unsere Sprache habe sich gewandelt – das erkennt Heinisch-Hosek daran, wenn sie Kindern und Jugendlichen zuhört oder ihre Schularbeiten liest. Mit einer 64 seitigen Infobroschüre nimmt sie aber nicht gegen den Hang zu Anglizismen den Kampf auf, sondern verteidigt die österreichische Sprache vor Einflüssen aus dem Germanischen.
Durch Fernsehsendungen, die in Deutschland produziert oder synchronisiert werden, würden spezifisch österreichische Eigenheiten und Ausdrucksweisen unserer Sprache in den Hintergrund geraten, so die Ministerin. DiePinzgauerin ist zwar ohne Fernseher aufgewachsen, war aber durch die Urlaubsgäste aus dem Norden mit dem Deutsch-Deutschen Idiom bestens vertraut. Sie musste als Kind quasi drei Fremdsprachen beherrschen: pinzgauerisch, hochdeutsch und die Mischung aus Beidem. Weil in der Praxis sprach man natürlich eine Art Kauderwelsch mit den Fremden.
Auch die Erwachsenen zeigten sich oft recht hilflosund wirkten lächerlich in dem Bemühen, sich den Gästen verständlich zu machen. Viele Begriffe waren uns ja sprichwörtlich völlig fremd. Total unbegreiflich war und ist mir bis heute, wie man zu Semmeln Brötchen sagen kann! Oder Tüte zu einem Sackerl, grausig.
Allerdings erfüllt es auch die Pinzgauerin mit Sorge, dass viele Leute heute anscheinend tatsächlich nicht mehr unterscheiden können, welche Begriffe Österreichisch und welche Deutsch sind. Auf meiner persönlichen NO-GO Liste ganz oben: LECKER!Dieses schreckliche Piefke Wort tritt seinen Siegeszug durch alle Instanzen an. Nicht nur Jugendliche, auch Medien scheinen diesen Ausdruck schon völlig selbstverständlich adoptiert zu haben. Bei lecker vergeht mir der Appetit.
Passt höchstens zu Käsesahnetorte, denn die leidige Sahne haben wir ja auch schon so verinnerlicht, dass kaum noch jemand weiß, dass das nicht unserem Sprachgebrauch entstammt.
Da haben sich halt auch in den goldenen 70er Jahren die Wirte schon ganz eilfertig den Gästen angepasst. Wie das manche Zeller Gastronomen heute mit den arabischen Touristen eben auch tun… Vielleicht grüßen wir ja bald ganz selbstverständlich mit Salam Aleikum, und nicht mit Tschüss 😉
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