Runde Sache

Wenn der neue Erzbischof zum Medienempfang lädt, lässt sich eine kleine Provinzjournalistin natürlich nicht lange bitten. Zumal das Programm auch Einblicke und Ausblicke in das neue DomQuartier verspricht. Ein verlockendes Angebot, das man gerne annimmt. Erzabt Korbinian Birnbacher führt persönlich durch das neue Museum und fesselt die Pressebesucher mit interessanten Informationen.

Zudem trifft man alte Bekannte und knüpft neue Kontakte. Aus dem Pinzgau ist Franz Mayr in Begleitung seiner Lebensgefährtin gekommen. Nicht ungewöhnlich, eine Kollegin brachte ja sogar ihre Mutter mit zum Empfang.

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Lange nicht gesehen: Ferdinand Wegscheider, Ex-Privatfernseh-Pionier. (Hier neben der „Auferstehung des Lazarus“)

Die hoffnungsvolle Journalistin hat kurz für ihn gearbeitet, als er Salzburg TV gestartet hat. Als der Sender 2007 von Red Bull übernommen wurde, der daraus Servus TV machte, trennte sich Wegscheider wegen unterschiedlicher Auffassungen.

Ab 1. Juni kommt der Medienkünstler (Eigendefinition) überraschend zurück, als Ressortleiter für „Information und Aktuelles“. Ehrlich gesagt, diePinzgauerin schreibt und liest lieber, Fernsehen, das ist nicht ihr Metier.

Höhepunkt des Abends – abgesehen vom ausgezeichneten Buffet aus St. Virgil – ist natürlich die Begrüßung durch Franz Lackner. Die Medien hätten ihm den Weg bereitet, bedankt sich der Erzbischof für die wohlwollend kritische Berichterstattung. „Bleiben wir im Gespräch“, ersucht er die versammelten Vertreter der Presse.

Als bekennender Fußball Fan fordert der Erzbischof anlässlich der WM auch eine kritische Berichterstattung gegenüber den Schattenseiten Brasiliens. Er wünsche sich, dass auch Fair Play und Fair Trade ein Thema seien. Um dieses Anliegen zu unterstreichen erhalten alle Anwesenden einen Fair Trade Fußball.

Klischee oder nicht, aber einige Kolleginnen überlegen, wie das kostbare Geschenk sinnvoll zu verwenden sei. Man kommt auf die findige Idee, dass der Ball mit der Signatur des Erzbischofs ein nettes Geschenk für fußballaffine Freunde sein würde.

Womöglich würde er auf ebay sogar ein begehrtes Gut darstellen, ein frevelhafter Gedanke! Also startet man eine Autogrammstunde bei Franz Lackner, der bereitwillig seine Unterschrift auf die Bälle setzt. Mit dem Stift derPinzgauerin! 🙂

Herzhaft gelacht wird übrigens, als er eine Anekdote von einem Weltjugendtreffen zum Besten gibt: Wie Autogrammjäger bei ihm Schlange standen. Obwohl Rod Stewart auch da war. Rod Stewart! Der Triumph über den Popstar hat seine Exzellenz ziemlich amüsiert, sein Lachen wirkt sehr sympathisch und ansteckend.

Vielleicht behalte ich den Ball ja doch lieber als nette Erinnerung.

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