Journalistin im Einsatz
Pressekonferenz in Zell am See. Die Sparkasse hat eingeladen. Das sind Termine, wo man mehr aus Höflichkeit denn Interesse hingeht. Zahlenspiele sind nur für Mathematiker und Banker aufregend. Medienmenschen stehen ja bekanntlich mehr auf Sex & Crime…
Also macht man sich auf den Weg. Früh genug. Zugegeben, diePinzgauerin kommt manchmal recht knapp, um nicht zu sagen punktgenau. Aber natürlich nicht zu dieser Art von hochseriösem Termin, wo drei Herrn im Nadelstreif und wahrscheinlich der eine oder andere Kollege warten.
Unterwegs im Auto arbeiten, sprich mit der Kollegin telefonieren, den Auftrag noch besprechen. Man ist kurz abgelenkt, kann sein dass man in Weißbach zu schnell unterwegs war. Jedenfalls wurde ein kurzes Aufblitzen wahrgenommen. Verflixt, das kostet wieder mehr, als man an dem Termin verdient. So weit so ärgerlich. Dann gerät man in Saalfelden in eine Fahrzeugkontrolle und wird langsam nervös. Man hat zwar ein reines Gewissen, aber das Zeitbudget schrumpft. Die Gelegenheit zum Small Talk vor Beginn der Pressekonferenz wird dünner.
Aber keine Sorge, noch ist man im grünen Bereich. Zumindest bis man den Ortsbeginn von Zell erreicht hat und dort an der Baustellenampel gefangen ist. Nach zehn Minuten bricht Panik aus. Jetzt ist klar, das geht sich nicht mehr aus. Peinlich, was tun? Anrufen? Nein, ist erst recht störend und zahlt sich für die paar Minuten nicht aus. Obwohl, jetzt gilt es erst einen Parkplatz zu finden…
Drei Herrn im Nadelstreif und ein Kollege warten bereits auf mich. Sind aber höflich genug, sich nichts anmerken zu lassen. Dann gleich die freudige Überraschung: Wir werden nicht nur mit trockenen Wirtschaftszahlen und Prozentsätzen konfrontiert. Es gibt ausgezeichneten selbstgemachten Marillenkuchen, der uns förmlich aufgedrängt wird. Jetzt muss man wohl betonen – das ist noch weit entfernt von anfüttern, sowas nennt man Gastfreundlichkeit. Üblicherweise werden zu diesen Gelegenheiten 0815 Süßigkeiten vom Supermarkt angeboten. Und weil man ja eh arbeiten, sprich schreiben muss, lehnt man sonst dankend ab.
Aber selbstgemachter Marillenkuchen! Da wäre jede Zurückhaltung sträflich, eine Beleidigung für den Koch. Stichwort Koch – wer ist eigentlich für den Marillentraum verantwortlich? Jongliert etwa einer der Herrn nicht nur mit Zahlen sondern mit Eiern? Es stellt sich heraus, dass wir den Genuss einer Mitarbeiterin zu verdanken haben. Brigitte Lechner war so nett, den Kuchen zu backen. Danke liebe Brigitte ♥
Übrigens, was die Zahlen betrifft, deretwegen wir gekommen sind, die sind durchwegs positiv, sagen die Sparefroh Experten. Erstmals seit der Krise sei das Wachstum steigend. Die Leute investieren wieder und brauchen Kredite. Die Sparkasse bewirbt daher einen neuen Service, die Aktivlinie. Der Kunde erhält innerhalb einer halben Stunde die Zusage für einen Kredit. DiePinzgauerin hätte nicht gedacht, dass für sowas Bedarf besteht, aber anscheinend gibt es Spontankäufer, die das brauchen. Es sei die beste Zeit, um zu investieren, sagen die Experten, denn wir haben ein historisch niedriges Zinsniveau.
Achtung liebe LeserInnen, ein Insider Tipp, den die Kunden kaum beherzigen. Einen fixen Kredit nehmen, nicht den variablen. Der sei am Anfang zwar teurer, zahle sich aber langfristig aus. Auch diePinzgauerin träumt jetzt von der Heizung, ein neues Auto wäre cool… Aber das kann dann ja spontan entschieden werden. Wenn ich den Traumheizkessel meines Lebens sehe, weiß ich jetzt wo ich sofort Geld bekomme 😉
Noch dazu kann ich mir das dann in der neuen Zentrale in Zell am See holen. Nicht ohne Stolz erklärt Direktor Marcus Gruber mit dem einzigartigen Konzept sei man sogar den Wienern voraus. Exklusives Design, offenes Foyer, Videoberatung sind nur einige der Highlights des revolutionären Neubaus. Bis Ende des Jahres soll er fertiggestellt sein – dann wird der Besuch der Sparkasse ein Erlebnis für die Kunden.
Und ich freue mich schon auf die nächste Pressekonferenz … 🙂
Dann kann ich mit dem Kollegen wieder um das bessere Foto konkurrieren. Weil das ist ja immer so ein Wettkampf bei diesen Terminen. Jeder braucht ein Foto, will aber natürlich nicht genau das Gleiche haben wie der Mitbewerber. Viele Möglichkeiten der Inszenierungen gibt’s aber in der Regel bei sowas nicht. In dem Fall bin ich recht zufrieden mit meinem Bild (links).
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