Maibaum
Was auf den ersten Blick wie ein dreister Maibaumstreich aussah, entpuppte sich als Fehlalarm.
Die Saalfeldner mussten heuer ihren Baum selber zerschneiden, weil sich herausstellte, dass er zum Aufstellen nicht geeignet war.
Ein besserer Ersatz wurde gefunden, geschält, aufgestellt und gut bewacht. Potentielle Maibaumdiebe hatten keine Chance ihn mitzunehmen oder zu zersägen. Jetzt sind die Kraxler dran, ihn zu erobern.
Der beliebte Brauch war bei den Behörden nicht immer gern gesehen. So heißt es in einer Verordnung aus dem Jahr 1760: „…dass nebst dem Weg an Clessheim hinaus jedes Orths ein Maypaum aufgesetzt ist … wegen des Schadens unter schwärer Straf verboten“. An das Stadtgericht in Salzburg erging die Weisung zur „nötigen Obsicht, damit dergleichen unnotwendige Gebräuch außer Übung gesetzet werden und erlöschen möchten“.
Die Bräuche sind nicht erlöscht, sondern erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Allerdings kommt es immer wieder zu Aktionen, die mit Brauchtum nichts zu tun haben, beispielsweise wenn die Bäume nur angesägt werden. Ihnen mit einer Motorsäge zu Leibe zu rücken ist ebenfalls verpönt. Wenn schon, dann muss im Schweiße des Angesichts gesägt werden.
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