Second Hand Trachten
Warnung: Wer sich zur Trachtenbörse wagt sollte besser nicht unter Platzangst leiden. Mitunter wird’s ein bissl eng zwischen den Reihen, aber den Trachtenfans macht das in der Regel nichts aus. Im Gegenteil, die Börse zieht jedes Mal noch mehr Leute an, der Boom ist ungebrochen. Daher wird die Luft immer dünner und der Platz im Pfarrsaal Saalfelden noch weniger.
An größere Räumlichkeiten sei nicht gedacht, so Barbara Wimmer, Trachtenreferentin des Gauverbandes der Pinzgauer Heimatvereine. Mehr erweitern wolle man nicht mehr, dafür würden nächstes Mal keine Leinenkleider mehr angenommen. „Auf den Kitteln bleibt man sitzen, die gehen gar nicht mehr. Da sparen wir uns dann eine ganze Ständerreihe und haben mehr Platz.“
Mehr als 2000 Stück waren dieses Jahr im Angebot. Darunter Dirndl, Lederhosen, gestrickte Jacken, Blusen, Hüte und eben besagte Leinenkleider.
Der Ansturm auf das Trachtengewand war so groß wie nie. Kinderartikel seien besonders gefragt gewesen, erzählt Trachtenschneiderin Wimmer. Auch traditionelle Überröcke seien viele verkauft worden. Vielen Frauen hätten sie überraschend gut gepasst und bräuchten nicht geändert werden.
Das Team aus rund 25 Helferinnen steht beim Suchen und Probieren mit Rat und Tat zur Seite. Die Damen bleiben trotz des Trubels erstaunlich freundlich und gelassen. Seelenruhig wird ein passender Schurz zum Dirndl gesucht, Kleidungsstücke empfohlen, die einem möglicherweise gefallen könnten, für eine unsichere Kundin ruft man eine Kollegin zur Zweitmeinung herbei. So macht die Schnäppchenjagd Spaß.
Allerdings dürfe die Börse nicht mit einem Flohmarkt verwechselt werden, erklärt Barbara Wimmer. Es handle sich durchwegs um echte Trachten und Dirndl, die ihren Wert haben. Daher wird auch nicht gehandelt. Probiert eigentlich auch niemand. Die meisten Besucher sind offensichtlich sehr zufrieden mit dem Preis/Leistungsangebot. Geduldig wird mit Bergen von Kleidungsstücken an der Kassa gewartet. Nettes „Personal“ trifft hier auf angenehmes „Publikum“.
In eigener Sache: Der Eindruck täuscht. Das ist nicht der neue Kuschelplatz des Katers! Auch diePinzgauerin hat sich ein Souvenir von der Trachtenbörse mitgenommen. Leider kann nicht mehr eruiert werden, wer das Teil abgegeben hat. Würde mich freuen, wenn jemand die Herkunft von dem Rock kennt und weiß wer ihn gestrickt hat. Hätte gern etwas über sein Vorleben gewusst und warum er bei der Börse gelandet ist …
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