Expedition nach Kaprun
Was tun, wenn das Wetter von wohligen Frühsommertemperaturen plötzlich auf tiefen Winter umstellt?
Auf keinen Fall wird man den Daunenanorak wieder aus dem Kasten holen. Dazu gibt’s bestimmt eine Bauernregel wie „Anorak am Tag der Verkündigung des Herrn, das haben die Sonnengötter nicht gern“ … oder so ähnlich.
Ein Urlaub in warmen südlichen Gegenden wäre zwar angenehm, aber leider utopisch. Ein Besuch in der Therme? Verlockend, aber leider hat St. Martin bekanntlich (noch) keine Therme. Da Bürgermeister Sepp Leitinger nun weitere fünf Jahre von seinem Turm träumen darf, ist das eigentlich der ideale Zeitpunkt, um sich nach anderen Möglichkeiten umzuschauen. Also auf nach Kaprun, um endlich das Tauern Spa kennen zu lernen.
Wie heißt es so verlockend in der Werbebroschüre: „Gehen Sie auf Expedition im ersten Base Camp für Körper und Seele. Hier tanken Sie Kraft und füllen Ihre inneren Reserven auf,“ und weiter:“ Wer dem Alltag entfliehen will braucht ein gutes Versteck“. Tolle Fotos (siehe oben), interessante PR Strategie, aber ich werde wohl trotzdem eher kein Stammgast. Ich wollte mich zwar ohnehin nur wärmen, und nicht die inneren Reserven auffüllen, hätte aber nichts dagegen gehabt, mich während der Aufwärmphase auch zu entspannen.
Aber: zu groß, zu laut, zu viel Trubel. Gefühlte fünf Kilometer vom Eingang bis zur Sauna. Nochmal einen Stock höher in die Ruhezone. (Hier heißt es übrigens wirklich ruhen, denn die einzige Lektüre sind Readers Digest Bücher. Keine einzige Zeitung, kein Magazin, nichts.) Schräg: Textilsauna. Wohl ein Zugeständnis an konservative Urlauber, die lieber im Badeanzug Kraft tanken wollen. Enttäuschend: der Zugang zum Panorama Spa ist nur Hotelgästen vorbehalten. Diese durchsichtige Badewanne im obersten Stock, die von außen so cool aussieht, ist „normalen“ Gästen nicht zugänglich. Schade, gerade dafür hätte sich diePinzgauerin interessiert.
Vielleicht wird das ja dann im Thermenturm in St. Martin auch verwirklicht …
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