Politiksplitter
Von Pokerpartien, schlechten Verlierern, faulen Tricks, Sabotage der Spielregeln …
Milliardengrab Hypo: „Ă–konomisches Desaster, das eine blaue Handschrift trägt“ (Säckelwart Spindi). Diese Affäre wirft viele Fragen auf, neben den naheliegenden wirtschaftlich/politischen/moralischen Aspekten auch die nach dem PR Wunder. Wie schaffen es FPĂ– und Kärnten erfolgreich „Haltet den Dieb“ zu schreien? Geniale Marketingstrategie, einfach penetrant so zu tun als ginge einen die ganze schmutzige Causa nicht nur nichts an, sondern als habe man mit dem Entstehen des Desasters natĂĽrlich nichts zu tun. Aber schon gar nichts.
Wie formuliert es Aussteiger Roland DĂĽringer in seinem Wutbrief so treffend: Warum konnte ein damaliger schwarzer Finanzminister, der jetzt bei Raiffeisen Unterschlupf gefunden hat, eine „geschminkte Leiche“ wie die Hypo auf Kosten der Steuerzahler zurĂĽckkaufen?
Soll man sich demSteuerstreik von Trafikant Gerhard Höller aus Wagrain anschließen?
Ein System wie beim Kirchenbeitrag wäre gefragt. Bekanntlich räumt die Kirche ihren Schäflein die Möglichkeit ein, den Obolus fĂĽr einen bestimmten Zweck zu widmen… Also ich täte meine Abgaben gern in eine Therme fĂĽr St. Martin stecken. Oder in den Ausbau der Ă–ffentlichen Verkehrsmittel von Salzburg bis Krimml. Noch lieber in eine Heizung fĂĽr mein altes Bauernhaus … Es fallen sicher jedem Steuerzahler sinnvollere Möglichkeiten ein, als einen Bank-Zombie kĂĽnstlich am Leben zu erhalten!
Raubzug: Ähnlich geschickt wie FPÖ und Kärnten agiert Zar Putin, der sich unverfroren eine Insel einverleibt, dafür vom Ausland ein bissl geschimpft, aber im Inland bejubelt wird. Anregung: Liebe Slowenen, wäre es nicht an der Zeit, sich endlich das historisch zweifellos zu euch gehörige Nord-Slowenien (hierzulande auch als Kärnten bekannt), einzuverleiben.
Wahlresultate:Dazu passend der Nachwahlblues der SPĂ– in einigen Salzburger Gemeinden. Besonders originell: In Tamsweg straft man die wenigen Wähler, die Rot gewählt haben mit dem totalen RĂĽckzug aus der Politik. Die ersten drei Kandidaten auf der SPĂ– Liste haben sich von der Politik verabschiedet. Es wird jetzt verzweifelt nach Kandidaten gesuchten, die bereit sind die Mandate anzunehmen. Der Job erscheint angesichts dieser Vorbildwirkung nicht gerade verlockend…
Auch in Zell am See zieht sich der gescheiterte BĂĽrgermeisterkandidat der SPĂ–, Hans Wallner, wieder aus der Politik zurĂĽck, und in Leogang wird der glĂĽcklose Adam Herzog dem Team der SPĂ– nur beratend zur VerfĂĽgung stehen, aber nicht in die Gemeindevertretung einziehen.
Es drängt sich der Eindruck auf, dass nur noch Siege zählen. Wie im Sport, wo über den undankbaren 2. Platz am Stockerl nur noch gejammert wird, mag sich in der Politik niemand in die zweite Reihe stellen. Da scheint man oft überrascht, dass ein Wettkampf eben auch bedeuten kann, dass man verliert. Ist natürlich nicht lustig, aber wer es ernst meint mit dem Einsatz für die Gemeinde sollte das wohl auch unter diesen Umständen tun. Oder?
Sonst landen wir auch wieder dort, wo demokratische Spielregeln keinen Stellenwert haben, Doswidanja!
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