Beschützer der Schreiberlinge
Es freut mich, euch endlich mit „meinem“ Schutzpatron bekannt machen zu dürfen:
Am 26. Jänner 1923 wurde der heilige Franz von Sales von Papst Pius XI. zum Patron der Schriftsteller und Journalisten bestimmt, seither hat auch diese Berufsgruppe einen himmlischen Fürsprecher.
Unser wahrlich würdiger Schutzpatron steht für Wahrheit, Objektivität, Unbestechlichkeit, Glaubwürdigkeit, Genauigkeit in der Recherche und für einen guten sprachlichen Stil! Im Gegensatz zu manch anderen Heiligen gibt es bei ihm gute Gründe, warum er für diese Position auserwählt wurde.
Obwohl Bischof von Genf, war er auch als Bestsellerautor erfolgreich: Anfang 1609 erschien sein Buch „Anleitung zum frommen Leben“, im deutschen Sprachraum besser bekannt unter dem Titel „Philotea“. Es findet sich bis heute unter den Top Ten der Bestsellerliste christlicher Weltliteratur. Das Werk enthält konkrete Anweisungen, wie ein Mensch am Arbeitsplatz und in der Familie sein Christsein leben kann.
Der Heilige war ein Vielschreiber, der jede Minute dazu nutzte, seine Gedanken zu Papier zu bringen. Franz von Sales verstand es, schwierige Sachverhalte so zu formulieren, dass sie auch von einfachen Lesern und Zuhörern verstanden wurden. Er verwendete Bilder und Geschichten, Zitate und Gleichnisse, um die Menschen zu fesseln. Wahrlich ein großes Vorbild …
Franz von Sales startete zudem eine zu seiner Zeit einmalige PR Aktion um die von den Calvinern beherrschten Gebiete seiner Diözese wieder für den katholischen Glauben zu gewinnen. Dazu verwendete er als einer der Ersten damals neue Massenmedien, die Druckerpresse und das Flugblatt. Seine Kampagne dauerte etwa zwei Jahre, in denen er rund 85 Flugblätter herausgab.
Er fühlte er sich vor allem der Wahrheit verpflichtet. Das erforderte eine solide Recherchearbeit und tägliches Studium. Er scheute sich auch nicht, Missstände in Politik und Kirche offen beim Namen zu nennen, auch gegenüber Päpsten und Königen, denn „Schweigen hieße zustimmen“. Genauso verabscheute er den durch Halbwahrheiten, Gerüchten und Lügen erzeugten Rufmord und bezeichnete diesen als „Pest der Gesellschaft“. Ein Held!
Die Hauptkrankheit von Journalisten, Stress und Zeitdruck waren ihm leider auch nicht fremd. Er starb daher mit 55 Jahren an einem Schlaganfall. (siehe auch Franz-Sales-Verlag)
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