Jesu Herz
Noch kein Jahres-, nur ein Wochenrückblick: Es gibt eine Regierungsmannschaft mit einigen neuen Gesichtern, d.h. manche Gesichter sind bereits bekannt, aber in der neuen Funktion ungewohnt, wie das von Meinungsforscherin Karmasin und vom Geilo-Mobil Erfinder Kurz.
Bisher in der öffentlichen Wahrnehmung nicht präsent: Andrä Rupprechter. Seines Zeichens Umweltminister und christlicher Tiroler.
Man kam nicht umhin das zur Kenntnis zu nehmen – sorgte er doch gleich bei der Angelobung für Aufmerksamkeit: „Herr Bundespräsident, ich gelobe, so wahr mir Gott helfe und vor dem heiligen Herzen Jesu Christi.“ Dieses spezielle Gelöbnis erklärte der Neo-Minister damit, dass Tirol das Herz Jesu Land sei. „Wenn jemand ein Problem damit hat, soll er sich damit auseinandersetzen,“ wird Rupprechter vom ORF zitiert.
„So wahr mir Gott helfe,
und vor dem
Heiligen Herz Jesu.“
Gute Idee – also was hat es mit dem Herz Jesu und den Tirolern auf sich! Natürlich spielt dabei der Andreas Hofer eine Rolle, wie könnte es auch anders sein. 1796, Schlacht gegen die Franzosen und Bayern gewonnen. Und warum? Weil sich das ganze Land dem „Heiligen Herz Jesu“ anvertraut hat, und so Gottes Beistand erhalten hat.
Aber muss man deswegen 2013 seinen Eid auf die Republik … Naja, Rupprechter versichert immerhin er könne sehr wohl zwischen Kirche und Staat trennen. Das könnte einen beruhigen, wenn er nicht als Lieblingslieder auch noch „Dem Land Tirol die Treue“, und „Auf zum Schwur Tiroler Land“ nennen würde. Wenn er da nur nicht irgendwann in Gewissensnöte gerät …
Aber man muss sich wohl keine Sorgen um ihn machen, hat er doch nicht nur Gott, sondern auch die Krone an seiner Seite: Michael Jeannée richtet dem „lieben Andrä Rupprechter jubilierenden Dank“ für seine Worte aus, „die Sie Heinz Fischer, dem bekennenden Gottesleugner, in der Hofburg außerprotokollarisch hineinsagten“. Amen
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