Solide Kunst
Aus der Serie:
Starke Frauen hinter wichtigen Männern:
Eleonore Blaikner
Der Bub ist Kabarettist. Also nix wirklich Gscheites. Die Mama kommt natürlich trotzdem zu seinen Vorstellungen, wenn sie kann. Das heißt wenn sie Zeit hat. Mit dem eigenen Auto. 86 Jahre ist Eleonore Blaikner. Wer’s nicht glaubt, dem zeigt sie bereitwillig ihren Führerschein.
Für den hat sie recht lange gebraucht. Mit zwei Buben und dem Geschäft hat sie wenig Zeit zum Lernen gehabt. „Ich hab‘ immer neben dem Kochen gelernt, und bei der Prüfung haben mir die Knie gezittert, weil es so gegossen hat,“ erzählt Mama Blaikner. Mit dem gleichen Schmäh wie der Bua.
Also ihr wäre ja lieber gewesen, wenn er Lehrer geblieben wäre. Das ist halt doch was Solides. Aber der Peda, der ist jetzt ein Künstler. (Tausende SchülerInnen, die auf einen engagierten Lehrer verzichten müssen mögen mir verzeihen – aber was täten wir ohne den Blaikner und seine Lieder, Bücher, Kabaretts etc.!)
Im Kindergarten ist sein Talent schon aufgefallen. Bei der Eröffnung in Schüttdorf, da hat er ein Gedicht aufgesagt. Der Peter in der Lederhose, und natürlich einwandfrei gemacht. Keine Spur nervös. Da war sie noch stolz, die Mama, aber ein Jahr vor der Matura, da hat er sich eine Gitarre gewünscht. Und dann nur gespielt, stundenlang. Verstecken wollte sie das Ding schon, die Mama. Hat sich Sorgen gemacht, dass er die Matura nicht macht.
Grundlos, weil nicht nur maturiert, sondern auch die Lehramtsprüfung geschafft. Einige Jahre sogar unterrichtet! Man stelle sich das vor. Der Blaikner will einer Klasse Französisch Vokabeln beibringen… Muss recht lustig gewesen sein. (Ehemalige Schüler, bitte melden!)
Und endlich, zum Wohle der Gesellschaft wird der Peda hauptberuflich Künstler. Derzeit tourt er mit dem neuen Stück „Freunderl sucht Wirtschaft“, mit den Kultkabarettisten Fritz Messner und Manfred Baumann durchs Land.
Stolz ist sie schon die Mama. Und es gefällt ihr auch was er macht. Obwohl sie selber immer gern gesungen hat, glaubt sie ja nicht, dass er das von ihr hat. Von seinem Vater Karl allerdings schon gar nicht. Wer ihren Humor und die herzliche Art kennt, sieht hier auf jeden Fall Parallelen.
Mit Sohn Herbert kümmert sie sich immer noch um das Ledergeschäft in Zell am See, ist aber auch viel unterwegs. Schifahren zum Beispiel, weil das ist eine ihrer Leidenschaften. Mehr verrät sie jetzt aber nicht mehr, das Interesse an ihr wird ihr unheimlich „weil so wichtig bin ich doch überhaupt nicht.“ Da weiß sie noch gar nicht, dass sie auch noch fotografiert wird … 😉
Wichtig kann ich nicht beurteilen, aber du bist auf jeden Fall eine faszinierende Persönlichkeit Eleonore, und darum muss das eben einmal gesagt sein!
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