#stolzworauf
Stolz, stolzer, am stolzesten, präsentiert sich derzeit die Nation.
Da will selbstverständlich auch diePinzgauerin mithalten. Man kann ja nie stolz genug sein.
Also ich bin urstolz darauf, dass ich so gscheit war und mir so ein tolles Land für meine Geburt ausgesucht habe.
Nicht nur wegen dem Mozart und den Bergen, die eh voll super sind, aber man stelle sich vor, man wäre in Äthiopien gelandet. Oder, weil’s grad so schiach aktuell ist, sagen wir mal in Syrien. Aber um die Brust gleich stolzer schwellen zu lassen muss man gar nicht so weit in die Ferne schweifen. Auch innerhalb Europas habe ich mit Österreich den Lottosechser gezogen.
Nicht auszudenken, hätte ich mich um ein paar Kilometer vertan und wäre womöglich in Italien gelandet. Eh schon wissen, politisch instabil, Stichwort Bunga Bunga, korrupt, unfähig, und dann noch diese Überschwemmungen. Von Ungarn und den anderen Ostblockgeschädigten gar nicht zu reden. Die Deutschen sind wirtschaftlich so am Sand, dass die einst so stolzen Nachbarn jetzt bei uns kellnern müssen. Ja, da bin ich immer mächtig stolz drauf, wenn so ein Preuße mir den Kaiserschmarrn servieren muss.
Aber nicht nur mit Österreich hab‘ ich ein gutes Gespür bewiesen, ich bin schon auch stolz drauf, dass ich mir ausgerechnet den schönen Pinzgau ausgesucht habe. Nicht auszudenken, säße ich jetzt im Burgenland. Ohne Berge und Lederhosen. Hier habe ich zwar das niedrigste Einkommen der Nation, aber wer stolz auf seine Heimat ist, dem macht das nichts aus.
Weiters bin ich mächtig stolz drauf, dass ich in meiner Jugend zwar viel Blödsinn angestellt habe, auf das ich heute nicht mehr sooo stolz bin, aber andererseits war ich nie so deppert wie der Kurz Wastl, der für die junge ÖVP mit dem Geilo-Mobil durch Wien gekurvt ist. Haha, mit dem Geilo-Mobil! Hat dem Typen aber eh nicht geschadet. Sitzt jetzt im Außenministerium und entwirft fleißig Kampagnen, wie #stolzdrauf .
Darauf ist er ganz schön stolz der Bursche und verteidigt das auch tapfer in den Medien. Obwohl ihn diese undankbaren Neo-Ösis, für die er das Ganze eigentlich macht, dafür voll kritisieren. So kleinlich aber auch, fühlen sich dadurch erst recht ausgegrenzt, ja wo samma denn! Natürlich könnte man stolz sein auch alsüberheblich und hochmütig interpretieren. Wenn man eben keine Ahnung hat, und kein der deutschen Sprache richtig mächtiger echter Österreicher ist. Diese Zuagroasten halten ja sogar den Alpenrocker für ungeeignet, die Willkommenskultur zu verbessern, nur weil der Trachtn und Dirndl so gern hat.
Angeblich werden jetzt zur Beschwichtigung der Situation Testimonials gesucht, die #stolzaufmeinKopftuch posten …
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